Unges Pengste in Korschenbroich XXXL-Krug für einen „besonderen Freund“

Korschenbroich · Prachtvolles Wetter und ebensolche Paraden: Das Schützen- und Heimatfest Unges Pengste lockte weit mehr als 40.000 Besucher nach Korschenbroich. Vor der Großen Königsparade mit rund 1500 Teilnehmern gab es beim Empfang der Majestäten wieder besondere Momente. Ein trommelnder Bürgermeister gehörte dazu.

Unges Pengste in Korschenbroich: Bilder vom Empfang der Majestäten mit prominenten Gästen
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Prominente Gäste und besondere Geschenke beim Empfang von Unges Pengste

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Foto: Christoph Reichwein (crei)/Christoph Reichwein (CREI)

Es ist traditionell die Stunde der besonderen Anekdoten und Geschenke, wenn am Vormittag des Pfingstmontags die beiden Korschenbroicher Bruderschaften – die St. Sebastianus Bruderschaft und die St. Katharina Junggesellen Bruderschaft – zum Empfang der Majestäten in die Alte Schule einladen. Der große Saal dort platzte aus allen Nähten, knapp 300 Personen waren der Einladung gefolgt. Und sie ahnten bereits zu Beginn, dass es wieder fantasievolle Überraschungen geben würde. Denn Bürgermeister Marc Venten hatte auf Bitte des Bezirksbundesmeisters Horst Thoren seine Trommel dabei und Thoren selbst hatte einen XXXL-Bierkrug mitgebracht.

Der Bürgermeister habe vielfältige Fähigkeiten, sagte Thoren launig. Er könne nicht nur Vorträge und Reden halten, sondern auch Blumenhörner tragen, wie Venten am Pfingstsonntag bei der Königsparade unter Beweis gestellt hatte. „Eine Fähigkeit hat er aber bereits von Kindesbeinen an: Musik zu machen“, so Thoren. Denn Venten habe schon als kleiner Junge die Trommel im Bundesschützen-Tambourkorps Herrenshoff gespielt und forderte ihn auf: „Trommel uns doch bitte etwas.“ Der Bürgermeister ließ sich nicht zweimal bitten und lieferte professionell ab. Kaum hatte er die Trommel beiseite gelegt, zückte Thoren eine Ehrennadel für ihn: die „Schützenmusiker-Auszeichnung in Silber“. „Du bist zwar ein Goldjunge, aber zunächst gibt es Silber“, sagte Thoren.

Unges Pengste 2023: Fotos der großen Königsparade am Pfingstmontag in Korschenbroich
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So bunt war die Große Königsparade mit Blumenkorso an Unges Pengste

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Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Eine Auszeichnung in XXXL-Größe hatte er dann für Ralf Heinrichs vorgesehen, der bis Ende vergangenen Jahres Bundesgeschäftsführer der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften gewesen ist. „Eins der größten Schützenfeste am Niederrhein braucht einen Krug in XXXL“, sagte Thoren. Und dieser sei wiederum bestimmt für einen „guten Freund und Weggefährten von vielen von uns“. Heinrichs habe immens viel für den Stellenwert des Brauchtums geleistet. „Das ist ein Krug, der deiner Größe wirklich entspricht“, zollte Thoren dem Fähnrich der St. Sebastianus Bruderschaft größte Anerkennung.

In ebendieser Eigenschaft war Ralf Heinrichs knapp eine halbe Stunde später inmitten von 1500 anderen Teilnehmern bei der Großen Königsparade im Ortskern. Die Straßen in dem sonst eher beschaulichen Städtchen waren von Menschenmengen gesäumt. Weit über 40.000 Besucher waren gekommen. Dicht an dicht standen sie entlang der Strecke, um den unterschiedlichen Schützenzügen, Musikergruppen und den Blumenhornträgern beim Marschieren zuzuschauen. Nicht jeder Zug ging allerdings die gesamte Zeit im Marschschritt. Die Klänge einer holländischen Musikgruppe aus Appeldorn waren für die Mitglieder des Schützenzugs „Pappköpp“ so inspirierend, dass sie sogar in Tanzschritte fielen. Später rockten diese Musiker das Festzelt weiter.

Insgesamt rund 1000 Korschenbroicher sowie 200 Gastschützen und mehr als 300 Musiker marschierten bei der Großen Königsparade mit. Besonderen Applaus erhielten vor allem die Jungschützen „Unges Jonges“ und die noch kleineren „Katharinen-Strolche“.

Etwa anderthalb Stunden lang paradierten Schützen und Musiker durch die Ortsmitte Korschenbroichs. Die meisten von ihnen hatten da bereits mehrere Programmpunkte hinter sich: Mit dem Königsfrühstück der beiden Majestäten Volker „Möwe“ Mews (Sankt Sebastianus) und Kevin Fragen (Sankt Katharina) hatte der Pfingstmontag schon um 7.30 Uhr begonnen. Für die Schützenköniginnen Andrea Mews und Yvonne Esser begann der Morgen noch deutlich früher. Gemeinsam mit den Königs- und Ministerzügen hatten sie morgens ab 4 Uhr rund 1200 Brötchen geschmiert.

Korschenbroich: Kult-Party und Rember Band am Pfingstsonntag von Unges Pengste 2023
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So schön war die ausverkaufte Kult-Party an Pfingstsonntag von Unges Pengste

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Foto: Emma Büns

Die beiden Könige hatten in diesem Jahr gemeinsam zum Königsfrühstück auf den Sportplatz geladen. Nach der morgendlichen Stärkung folgte um 10 Uhr das feierliche Hochamt am Seniorenhaus. Im Garten zelebrierte Präses Marc Zimmermann die Pfingstmesse. Anschließend war er gemeinsam mit Vertretern von Bundestag (Ansgar Heveling, Günther Krings, beide CDU), Landtag (Vanessa Odermann und Lutz Lienenkämper, beide CDU) sowie Mönchengladbachs Oberbürgermeister Felix Heinrichs (SPD), Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Kreisdirektor Dirk Brügge beim Empfang in der Alten Schule. Nachdem Thoren alle Gäste verabschiedet hatte mit der Aufforderung zum Plopp-Test, dem „schönsten Geräusch in Korschenbroich“, gab es dazu noch eine andere Art von Segen vom Präses Marc Zimmermann: „Rausch und Heiliger Geist sind eins.“

Dass zu dieser Zeit noch keiner „berauscht“ war, dafür sorgte Schützenpräsident Thomas Siegers persönlich. „Eine gewisse Flüssigkeitszufuhr hier ist in Ordnung, aber nicht auf der Ehrentribüne“, mahnte er beim Empfang. Es hielten sich fast alle dran: Preußisch-stramm wurde anschließend an der Ehrentribüne am Hannenplatz vorbeimarschiert.

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