Wechsel auf Korschenbroicher Stadtgebiet Erdgas-Umstellung kommt im März 2022

Korschenbroich · Die NEW informierte in der Sitzung des Korschenbroicher Hauptausschusses über den Wechsel von L- auf H-Gas im Stadtgebiet. Der Netzbetreiber werde Kontakt zu allen Kunden aufnehmen. Der Bau der Zeelink-Pipeline liege im Zeitplan.

 Für ein gemütliches Zuhause: In Korschenbroich wird 2022 von L- auf H-Gas umgestellt.

Für ein gemütliches Zuhause: In Korschenbroich wird 2022 von L- auf H-Gas umgestellt.

Foto: istockphoto.com

Wolfgang Clemens wurde gleich ganz konkret. „Am 1. März 2022 legen wir den Hebel um, dann kommt das neue Gas“, kündigte Clemens von der NEW Netz GmbH an. Er war in den Hauptausschuss der Stadt Korschenbroich gekommen, um über den Wechsel im Stadtgebiet zu informieren: Statt L-Gas wird es dann H-Gas geben. Der Netzbetreiber wird aus diesem Grund Kontakt mit allen Kunden aufnehmen. In einem ersten Schritt werden bei den Gasverbrauchern die Geräte gesichtet. „Danach werden wir dann gucken, wie wir die Geräte an die neue Gasqualität anpassen können“, kündigte Clemens an. Eventuell reiche der Einbau kleinerer Düsen aus. Eine Versorgungslücke werde es im Rahmen der Umstellung nicht geben. Probleme könnten bei älteren Geräten entstehen. Er riet davon ab, sich bei einer Neuanschaffung für Ladenhüter zu entscheiden.

Clemens zeigte zu Beginn seines Vortrags Häuser, die gestützt werden müssen, Gebäude mit tiefen Rissen in Nordholland. Dort wird das L-Gas gefördert, das diese Schäden verursacht hat. Deshalb ist der Druck auf den niederländischen Staat groß, die Förderung des L-Gases möglichst schnell einzustellen. Ein erster sichtbarer Vorbote dieser Umstellung ist der Bau der Zeelink-Gasleitung, die Arbeiten – so Clemens – lägen im Zeitplan. Das „L“ bedeutet Low, also niedrig, das „H“ High, also hoch: Das neue Gas hat einen höheren Brennwert. Mit Kostensteigerungen ist nicht zu rechnen, da nicht die Menge des Gases berechnet wird, sondern der Energiegehalt.

Clemens nannte einen wichtigen Vorteil des neuen Gases: „Wir werden viel flexibler bei der Beschaffung sein, weil es sehr viele H-Gas-Quellen in aller Welt gibt. Unter anderem können wir das Gas per Schiff aus den USA kommen lassen.“ Die weltweiten Quellen reichten aus für mehr als 200 Jahre. „Gibt es eine Liste kompatibler Geräte?“, wollte Jochen Andretzky (Die Grünen) wissen. „Ja, aber sie lebt, das heißt, ein Gerät, das heute auf dieser Liste steht, kann dort morgen schon fehlen“, sagte Clemens. Was er ankündigte: „Im vierten Quartal 2019 werden alle Kunden schriftlich kontaktiert. Ab Januar werden dann die ersten Erhebungstermine beim Kunden erfolgen.“

Installateure und Schornsteinfeger seien über die Umstellung informiert, ebenso alle Hersteller von Heizungsanlagen und Gasöfen. Der Vertreter des Netzbetreibers versprach: „Die Umstellung ist für unsere Kunden in aller Regel kostenlos.“ Natürlich gebe es Ausnahmen: Wenn der Installateur kommen muss, weil der CO2-Anteil zu hoch ist, muss der Gaskunde diese Rechnung bezahlen. Die Anpassung, beispielsweise durch eine kleinere Düse, bezahlt wiederum die NEW.

Richtig teuer kann es für den Kunden dennoch werden: Wenn der Gasherd oder die Gasheizung so alt ist, dass keine Materialien zur Umstellung auf H-Gas mehr lieferbar sind. Der Netzbetreiber geht davon aus, dass das in 0,5 bis einem Prozent der Fall sein wird – überwiegend bei Anlagen, die über 25 Jahre alt sind. Die Kunden bekämen dann aber eine genügend große Vorlaufzeit für eine Neuanschaffung.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort