Auswirkungen auf Korschenbroich Der Strukturwandel bringt den Rhein ins Rheinische Revier

Korschenbroich · Was das Ende des Braunkohletagebaus konkret für Korschenbroich bedeutet, stellte die SPD bei einem Vortrag im Alten Bahnhof in Kleinenbroich vor. Auch die NEW war vertreten.

 Der SPD-Ortsverein hatte in den Alten Bahnhof geladen.

Der SPD-Ortsverein hatte in den Alten Bahnhof geladen.

Foto: bauch, jana (jaba)

„Der Rhein kommt nun tatsächlich ins Rheinische Revier“, sagte Rainer Thiel. Der Kreistagsabgeordnete sprach auf Einladung des SPD-Ortsvereins Korschenbroich über den Strukturwandel nach dem angekündigten Ende des Braunkohletagebaus.

Rainer Thiel, der auch Vorsitzender des Ausschusses für Strukturwandel und Arbeit des Kreistages ist, nannte zwei Hauptaufgaben für die kommenden Jahre: Zum einen gehe es darum, eine Landschaft wieder herzurichten und sie attraktiv zu gestalten, zum anderen müssten bis zu 40.000 Arbeitsplätze neu geschaffen werden. Denn in der Braunkohle und bei den Zulieferern gingen so viele Arbeitsplätze verloren.

„Wir haben in der Region Betriebe, die sehr viel Energie brauchen“, sagte Thiel und wies auf die Chemie- und Aluminiumindustrie hin. Die Politik habe sich den Wandel hin zu erneuerbaren Energien vor dem Hintergrund einer sicheren Gaslieferung aus Russland vorgestellt. Nun sei dies nicht mehr der Fall, aber die Politik halte an ihrem Plan dennoch fest, obwohl man beim Ausbau der erneuerbaren Energien deutlich im Verzug sei.

Wenn der Tagebau ende, blieben Restlöcher, da die Kohle in den Kraftwerken verbrannt worden sei. „Dann werden vom Rhein bis in die Restlöcher 2,40 Meter große Rohre gelegt, die das Rheinwasser ins Revier bringen“, erklärte Thiel weiter. Das sei mehr Wasser als in der Erft. Mit dem Ende des Tagebaus werde aber auch das Grundwasser wieder ansteigen, was auch Auswirkungen auf Korschenbroich haben werde.

Vor dem Vortrag von Rainer Thiel hatte der Korschenbroicher SPD-Fraktionsvorsitzende Marcel Knuppertz die etwa 30 Gäste im Alten Bahnhof in Kleinenbroich begrüßt, unter ihnen auch Marc André Müller von der NEW. Er informierte wiederum über Energiepreise und Möglichkeiten der Einsparung.

Zudem warb er dafür, dass die Kunden zur Grundversorgung wechseln sollten, wenn der Jahresvertrag auslaufe und man aufgrund der hohen Beschaffungskosten von Gas einen höheren Tarif zahlen müsse. Die Grundversorgung sei deutlich preiswerter, aber man müsse die Preise beobachten, da sie immer wieder angepasst würden, erklärte Müller. Aus der Grundversorgung könne man nach zwei Wochen wieder in einen anderen Tarif wechseln.

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