Wirtschaft in Korschenbroich Unternehmer sollen einander helfen

Korschenbroich · Betriebsnachbarschaften sollen bewährte Strukturen für alle nutzbar machen.

Schön, wenn man Nachbarn hat, auf die man sich verlassen kann. Mit denen man Aufgaben stemmen kann, die man allein nicht bewältigen könnte. Ganz in diesem Sinne sollen Betriebsnachbarschaften in der Stadt bei bestimmten Themen zusammenarbeiten und einzelnes Wissen für alle nutzbar machen. Gemanagt wird dieser Prozess von der Wirtschaftsförderung der Stadt Korschenbroich. Einziges Thema: Die Gesundheitsvorsorge der Beschäftigte – ein Mosaikstein für die Mitarbeiterzufriedenheit vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Arbeitskräftemangels.

Stefanie Bössem von der Wirtschaftsförderung der Stadt hat in diesem Jahr bereits einige Veranstaltungen organisiert. Da war zum Beispiel der „Markt der Möglichkeiten“ im Juli gewesen – 25 lokale Akteure aus der Gesundheitsbranche hatten in Ratssaal ihre Angebotspalette präsentiert. „Die Resonanz seitens der Unternehmen war aber nicht so groß wie erhofft“, berichtete Stefanie Bössem im Wirtschaftsausschuss. Peter Holzenleuchter (CDU) gab ihr folgenden Tipp: „Lassen Sie sich nicht entmutigen, wenn etwas auf Anhieb nicht klappt.“ Im Oktober hatte ein vierstündiger Workshop zum Thema „Gesundheit im Unternehmen“ stattgefunden, an dem 15 sehr interessierte Unternehmen teilgenommen haben. Im Januar wird das Projekt noch einmal im Rahmen von Unternehmergesprächen in Korschenbroich, Kleinenbroich und Glehn vorgestellt. Der Balance-Check in Zusammenarbeit mit einer Krankenkasse, der jetzt gut angenommen wurde, soll im kommenden Jahr wiederholt werden. Die Verwaltung wird rechtzeitig alle knapp 1.400 Unternehmen im Stadtgebiet anschreiben und auf die geplante Gründung der Betriebsnachbarschaften im Februar 2019 hinweisen. „Kleine Unternehmen kennen häufig nicht die bestehenden Fördermöglichkeiten und sie haben oft auch nicht die personellen Kapazitäten, um sich darum zu kümmern“, gab Stefanie Bössem zu verstehen.

„Neben den Themen Breitbandausbau und Fachkräftemangel ist die Vernetzung untereinander von großer Bedeutung für die Unternehmen“, erklärte Bürgermeister Marc Venten. „Das ist eine tolle Sache, aber zugleich auch eine gewaltige Aufgabe“, gab Paul Jahny (SPD) zu verstehen. Seine Frage: „Können wir da auch als Stadt von profitieren?“ „Wir wären schlecht beraten, wenn wir da nicht mitmachen würden“, sagte Bürgermeister Venten. Und er fügte hinzu: „Wir müssen Vorreiter sein – der Fachkräftemangel ist ein grundlegendes Problem mit wachsender Bedeutung.“

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