Aktion in Korschenbroich Zahlreiche Menschen wollen dem schwerkranken Niklas helfen
Korschenbroich · Der Sportclub Teutonia Kleinenbroich und der SV Glehn organisierten gemeinsam eine Typisierungsaktion für den 15-Jährigen, der lebensbedrohlich erkrankt ist. Was die mehr als 100 Teilnehmer antreibt.
Rund 125 Personen beteiligten sich am vergangenen Wochenende bei der Typisierungsaktion des Sportclubs Teutonia Kleinenbroich und des SV Glehns. „Als ich von meinem Arbeitskollegen, der mit Niklas Familie befreundet ist, vom Schicksal des Jungen erfuhr, war mir sofort klar, dass wir als Sportverein auch etwas tun müssen“, sagt der zweite Vorsitzende der Teutonia Kleinenbroich Michael Fehr. Binnen kürzester Zeit hatte er um die 20 ehrenamtliche Helfer gefunden, die gemeinsam die Aktion auf die Beine stellten. „Wir sind alle sehr betroffen und fühlen mit der Familie. Wenn man hört, wie es Niklas geht, und dass man wirklich einen Wettlauf gegen die Zeit angetreten hat, hoffen wir von Herzen, dass möglichst schnell ein Stammzellen-Spender gefunden wird“, so Fehr.
Der 15-jährige Niklas hat das myelodysplastische Syndrom (MDS), eine Erkrankung des blutbildenden Systems, die lebensbedrohlich ist. Deshalb benötigt der Jugendliche dringend eine Stammzellspende.
Es dauert an diesem Tag für die potenziellen Spender nicht einmal zehn Minuten, sich registrieren zu lassen: Vor Ort werden alle wichtigen Informationen etwa zum Alter, der Größe und des Gewichts gesammelt. Ist dieser Vorgang abgeschlossen und es gibt kein K.o.-Kriterium wie zum Beispiel eine vergangene Krebserkrankung, geht es schon zum letzten Schritt der Typisierung.
Drei Wattestäbchen werden dabei jeweils eine Minute in den Mund genommen und dann in einem Umschlag verpackt. „Es tat nicht weh und hat nicht komisch geschmeckt. Es gibt also absolut keinerlei Gründe, sich nicht typisieren zu lassen“, sagt Jesco Koeller, der sich am Samstagvormittag in Kleinenbroich typisieren ließ. „Ich bin der Meinung, jeder sollte deswegen diesen Schritt gehen", betont Koeller. „Man kann mit so wenig,so viel Gutes tun und Leben retten. Da darf wirklich niemand unregistriert bleiben.“
Am Wochenende kamen auch zahlreiche Menschen, die bereits registriert waren. „Viele sind auch einfach hergekommen, um Geld zu spenden", sagt Fehr. „Ein Set auszuwerten, kostet die DKMS im Schnitt fünfzig Euro. Bei der Anzahl der Menschen, die sich hier heute typisiert haben, kann man sich ja ausrechnen, wie viel Spenden man benötigt, um alles auswerten zu können.“
Wer die Aktion am vergangenen Samstag verpasst hat, kann über die Webseite der DKMS ein kostenloses Typisierungsset bestellen, das direkt nach Hause geliefert wird. Auch die Spenderdaten für Niklas sind online einsehbar.