Flüchtlingssituation spitzt sich zu Weitere Sporthalle wird Flüchtlingsunterkunft

Glehn · In den Herbstferien erfolgt an der Johannes-Büchner-Straße der Umbau. Alle Fraktionen unterstützen die Entscheidung. Trotzdem sucht die Stadt weiterhin nach „abgeschlossenen Wohnraum“.

 Das Hallensportzentrum wird voraussichtlich in den nächsten Wochen voll sein. Deshalb wird die Sporthalle an der Johannes-Büchner-Straße in Glehn in den Herbstferien zur weiteren Notunterkunft umgebaut. Das Foto zeigt den Beigeordneten Thomas Dückers und die Leiterin des Sozialamts, Petra Köhnen, bei den Vorbereitungen im Hallensportzentrum im Frühjahr des Jahres. Archivfoto:

Das Hallensportzentrum wird voraussichtlich in den nächsten Wochen voll sein. Deshalb wird die Sporthalle an der Johannes-Büchner-Straße in Glehn in den Herbstferien zur weiteren Notunterkunft umgebaut. Das Foto zeigt den Beigeordneten Thomas Dückers und die Leiterin des Sozialamts, Petra Köhnen, bei den Vorbereitungen im Hallensportzentrum im Frühjahr des Jahres. Archivfoto:

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Immer mehr Flüchtlinge werden Korschenbroich zugewiesen. Nun muss die Stadt weitere Maßnahmen ergreifen. Die Sporthalle an der Johannes-Büchner-Straße in Glehn wird in den Herbstferien zur Notunterkunft umgebaut. Die aktuellen Flüchtlingszuweisungen machen diesen Schritt erforderlich, teilte die Verwaltung am Freitag mit.

40 bis 50 Menschen werden in der Glehner Turnhalle Platz finden. Dazu wird die Halle mit Trennwänden provisorisch in Kabinen unterteilt. Waren es zunächst bisher Flüchtlinge aus der Ukraine, kommen inzwischen vermehrt Menschen aus anderen Ländern. Zwar sei die Stadt dabei, weitere Unterkünfte zu schaffen, allerdings verzögere sich deren Bau aufgrund von Materialknappheit. Der Beigeordnete Thomas Dückers hatte erst kürzlich im Sozialausschuss gesagt, dass der leere Trakt im Seniorenheim, der saniert wird, voraussichtlich ab November, spätestens Dezember genutzt werden kann. Zudem wird ein Übergangswohnheim in Pesch als Containeranlage vorbereitet.

„Nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit waren wir froh, dass die Sportvereine endlich wieder ihr reguläres Programm starten konnten. Uns fällt es sehr schwer, diesen Betrieb nun zu unterbrechen und die Hallen zu belegen, aber eine Alternative zu diesem Schritt gibt es momentan leider nicht“, bedauert Bürgermeister Marc Venten.

In einer gemeinsamen Erklärung aller Ratsfraktionen vom Freitag heißt es, dass sie die Entscheidung der Stadt, die Turnhalle in Glehn kurzfristig als Notunterkunft zu nutzen, ausdrücklich unterstützen. „Leider hat sich die Flüchtlingssituation in den vergangenen Wochen für die Kommunen so rasant entwickelt, dass man inzwischen von einer dramatischen Lage – vergleichbar der Situation in 2015 – sprechen kann“ schreiben sie. Dafür seien die Kapazitäten nicht ausgelegt, erklärt Dückers. „Sporthallen sind – wie in anderen Kommunen auch – am besten einzurichten und nutzbar.“ In Richtung Land und Bund appellierten Venten und Dückers, endlich eigene Unterbringungskapazitäten massiv auszubauen.

Das Sozialamt sucht dringend weiter „abgeschlossenen Wohnraum“. Kontakt: Petra Köhnen, Leiterin des Sozialamts, Telefon: 02161 613169 oder per Mail: petra.koehnen@korschenbroich.de.

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