Berater der Deutschen Bischofskonferenz in Korschenbroich Theologe präsentiert seinen Krimi in der Herz-Jesu-Kirche

Herrenshoff · Zu einer ungewöhnlichen Lesung hatte der Verein „Korschenbroich liest“ geladen: Der Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff stellte seinen ersten Krimi vor – in einer Kirche.

 Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff liest aus seinem ersten Krimi in Korschenbroich.

Fundamentaltheologe Gregor Maria Hoff liest aus seinem ersten Krimi in Korschenbroich.

Foto: Hoff

Das war eine Krimi-Lesung der ganz besonderen Art, zu der der Verein „Korschenbroich liest“ geladen hatte. Der Fundementaltheologe Gregor Maria Hoff, Berater der der Deutschen Bischofskonferenz, stellte seinen ersten Krimi vor. Vieles kam zusammen, das man mit der Autoren-Präsentation solcher Bücher nicht unbedingt verbindet.

Zunächst der Titel „Welt verloren“, dann der höchst literarisch feingestrickte Inhalt. Und nicht zu vergessen, dass in der Herz-Jesu-Kirche in Herrenshoff ein Theologieprofessor vor dem Altar Spannung generiert. Sein Ding ist nicht der möglichst verwirrend geknüpfte Plot, sondern Hoff spürt Schicksalen nach, in denen Schuld und Sühne Thema sind.

Im Mittelpunkt des Krimis steht der Priester Jacob Beerwein, der im Ruhestand wieder in seinem Heimatdorf Dornbusch lebt. Ihm ist die Welt abhandengekommen, er hat den Halt, den der Glaube gewährt, und das Vertrauen in die Menschen verloren. Hoff ist selbst „gerade um die Ecke am Niederrhein geboren“, gibt er preis. Daher ist er mit der Region und der Lebensweise bestens vertraut. Erst zum zweiten Mal liest er aus seinem Buch. „Das ist auch etwas Besonderes für mich“, vertraut er den zahlreichen Besuchern an.

In seinem Roman steht nicht der Nervenkitzel im Vordergrund. Stattdessen gehen Fiktion, Erinnerungen, Natur, Ort der Geschehnisse und Psychogramm der Hauptfigur Jacob Beerwein eine spannende Symbiose ein. Jacob – stets wird nur sein Vorname genannt – liebt den Winter. In unmittelbarer Nähe lebt sein Freund Melchior, der auch das ruhige und bedächtige Leben schätzt. Unversehens taucht Kommissar Barth im Pastorat auf und verkündet, dass ein früherer Schulkamerad der beiden Pensionäre ermordet wurde. Soweit der Plot, aus dem sich alles Weitere entwickelt. Zu dramatischen Aufdeckungen und der Suche nach Verdächtigen dringt die Lesung jedoch nicht vor. Immerhin wird angedeutet, dass es noch mehrere Opfer geben wird.

Die Lesung konzentriert sich ganz auf Jacob Beerwein und dessen unerfindliche Schuldgefühle. „Welt verloren“, lautet der Titel ein wenig apokryph, und glaubwürdig weltverloren tritt der alte Priester auf. Gleichwohl fühlt er sich verpflichtet, „etwas in Ordnung zu bringen“.

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