Lesung in Korschenbroich Ein „Tatort“-Kommissar auf Wolfschutz-Mission

Korschenbroich · Der Schauspieler Andreas Hoppe wurde vor allem durch seine Rolle als Ludwigshafener Kommissar Mario Kopper bekannt. Zuletzt hat er sich in seinem Buch der Tierwelt gewidmet.

 Andreas Hoppe kam mit seinem Hund Bruno zur Lesung.

Andreas Hoppe kam mit seinem Hund Bruno zur Lesung.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Die Rückkehr des Wolfs wertet Andreas Hoppe als Chance. Die Unterschutzstellung von Wölfen verbindet er mit der Hoffnung auf einen verantwortungsvolleren Umgang mit einer Natur im Gleichgewicht. Der Schauspieler schrieb daher das Buch „Die Hoffnung und der Wolf“. Auf Einladung des Vereins „Korschenbroich liest“ las der als Ludwigshafener „Tatort“-Kommissar bekannt gewordene Darsteller in der Alten Schule.

Sein Auftritt war ein authentisches Plädoyer für den Wolf, unprätentiös und sehr persönlich. Der Autor versicherte, es sei ihm ein Bedürfnis gewesen, das Buch zu schreiben, bevor es zu spät sein könnte. Denn Hoppe fürchtet, der Schutzstatus des Wolfes könnte zurückgestellt werden. In der Einleitung zum Buch betont er, dass der Mensch das sechste große Artensterben verursacht hat. „Wurde die Rückkehr des Wolfes nicht ernstgenommen“, fragte er rhetorisch.

Weidetiere müssten selbstverständlich geschützt und deren Halter unterstützt werden. Das sei zwar aufwändig, aber notwendig, betonte Hoppe. Der Autor las von eindrucksvollen Naturerlebnissen einer Kanada-Reise. Niemals könne er das Heulen der Wölfe in freier Natur vergessen. Der Einsatz für die Artenvielfalt gründe in dieser Zeit, berichtete er.

Er frage sich immer wieder, wie er Natur zu deren Schutz für andere „sexy“ machen könne. „Darin sehe ich meine Aufgabe, und da mittendrin ist der Wolf“, sagte Hoppe. Er beklagte, dass in Medien reißerische Nachrichten mehr Beachtung fänden als Faktendarstellungen. Im Rückgriff auf die Historie stellte er die Legende vom heiligen Franziskus vor, der den gefürchteten Wolf von Gubbio zähmt. Ebenso verwies er auf eine Predigt, die den Text als Haltung gegen Ängste deutet. Ohnmacht und Aggression seien oft nichts Anderes als Gesichter der Angst, so Hoppe mit Blick auf Mythen vom Wolf als Personifikation des Bösen.

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