Betriebsausschuss in Korschenbroich „Starkregen war weit über einem Hundertjährigen Ereignis“

Korschenbroich · Der Städtische Entsorgungsbetrieb Korschenbroich hofft nach dem Unwetter vom Samstag auf weitere Rückmeldungen aus der Bevölkerung. Im Betriebsausschuss wurde diskutiert, wie künftig Schäden vermieden werden können.

 Feuerwehrwagen stehen vor einem Haus an der Bachstraße in Glehn. Dort hatte der Starkregen am Samstag große Schäden angerichtet.

Feuerwehrwagen stehen vor einem Haus an der Bachstraße in Glehn. Dort hatte der Starkregen am Samstag große Schäden angerichtet.

Foto: Jörg Pauen

Der Starkregen vom Samstag war am Dienstagabend auch Thema im Betriebsausschuss für den Städtischen Entsorgungsbetrieb Korschen­broich. Dort stellte der technische Betriebsleiter Thomas Kochs gerade das Abwasserbeseitigungskonzept für 2021 vor, als er auf die Unwetterfolgen zu sprechen kam.

„Entscheidend ist, dass wir 80 Prozent der gesamten Wassermenge in einer halben Stunde abbekommen haben“, sagte Kochs. Der Entsorgungsbetrieb hatte nach dem Starkregen bereits die Bevölkerung um Fotos und Videos gebeten. So sollten die Gefahrenkarten weiter optimiert werden (wir berichteten). „Solche Ereignisse werden in der Häufigkeit und der Heftigkeit zunehmen“, sagte Kochs. „Darauf müssen wir uns vorbereiten.“

„So einen extremen Regen wie Samstag habe ich noch nicht erlebt“, sagte Hans-Willi Türks (CDU). Woraufhin Kochs entgegnete: „Das war weit über einem Hundertjährigen Ereignis.“ So eine Intensität wie am Samstag sollte in der Theorie an den betroffenen Orten also seltener als ein Mal im Jahrhundert auftreten. Ulrich Afflerbach (SPD) stellte in Frage, ob eine solche Rechnung angesichts des Klimawandels noch angemessen sei.

„Es ist doch sicher klar, dass unsere Kanalisation in dieser Form keine Starkregenereignisse schaffen kann“, sagte Afflerbach. Er würde sich eine Planung wünschen, die noch mehr verrät, was bei Starkregenereignissen passiert. „Sodass wir das vielleicht in den Griff kriegen.“ Kochs verwies darauf, dass in Neuplanungen derartige Überlegungen eine Rolle spielten. „Wir haben viele kreative Ideen“, sagte er. Probleme gebe es da eher beim Bestand.

Kochs ergänzte im Ausschuss auch noch einmal seinen Aufruf an diejenigen, die Wasserschäden erleiden mussten. „Jeder, der eine Betroffenheit spüren musste, soll sich gerne bei uns melden“, sagte er. In vielen Fällen habe schlichtweg eine Rückschlagklappe gefehlt. Gerne biete der Betrieb an, mit den Menschen über das Grundstück zu gehen und das Problem zu suchen.

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