Umstellung in Korschenbroich Der Rat arbeitet nur noch digital

Korschenbroich · Seit Anfang Januar erhalten die Ratsmitglieder in Korschenbroich Sitzungsunterlagen nur noch in digitaler Form. Auch in der Stadtverwaltung gibt es Umstellungen.

 Ratsmitglieder erhalten in Korschenbroich ihre Sitzungsunterlagen nur noch digital (Symbolbild).

Ratsmitglieder erhalten in Korschenbroich ihre Sitzungsunterlagen nur noch digital (Symbolbild).

Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Peter Holzenleuchter hat die Umstellung bereits gemeistert. „Früher habe ich in meine Papierunterlagen gekritzelt, jetzt hebe ich eben auf dem iPad etwas farblich hervor oder mache mir Notizen mit einem digitalen Stift“, sagt das Ratsmitglied der Stadt Korschenbroich. Denn der Rat verrichtet seine Gremienarbeit künftig nur noch digital. Alle Ratsmitglieder sind durch die Stadt mit einem iPad ausgestattet worden und erhalten Sitzungsunterlagen jetzt nicht mehr in Papierform. Das Versenden hunderter Seiten hat damit ein Ende. „Ich finde die Umstellung sehr gut, die Digitalisierung war eine wichtige, zukunftsweisende Entscheidung. Und jetzt liegt es im Eigeninteresse eines Jeden, sich mit der neuen Technik zu befassen“, sagt der CDU-Politiker.

Eingeleitet wurde die Umstellung in Korschenbroich bereits Ende 2016, als die Stadt das Angebot von der ITK Rheinland erhielt, eine Nachfolge-Software für das Ratsinformationssystem zu installieren. Nach einigen Verzögerungen konnte die Software 2018 gewechselt werden. „Wir konnten die Technik zunächst intern testen und uns mit anderen Kommunen austauschen, die bereits den Wechsel vollzogen hatten“, sagt der Referent des Bürgermeisters, Patrick Gorzelanczyk.

Nachdem im Sommer dann die iPads an die Ratsmitglieder verteilt und die Kollegen im Umgang mit den Geräten geschult worden waren, begann nach den Ferien eine Testphase, in der die Sitzungsunterlagen erstmals digital verschickt wurden. Zudem bot die Stadt für alle Ratsmitglieder jeweils eine halbe Stunde vor jeder Sitzung eine Unterstützung an, sollte es technische Probleme geben. Peter Holzenleuchter benötigte diese Hilfe bislang nicht. „Das Programm war neu für mich, aber ich hatte vorher zumindest schon ein iPad. Der Service ist aber klasse, die Stadtverwaltung hat die Umstellung sehr gut vorbereitet“, lobt das Ratsmitglied.

„Natürlich fällt der Wechsel dem einen leichter, dem anderen schwerer. Aber insgesamt ist die Digitalisierung der Gremienarbeit positiv aufgenommen worden. Es ist schnell deutlich geworden, dass das Arbeiten angenehmer und schneller geworden ist“, sagt Gorzelanczyk. Diese Erfahrungen machen nun auch die Mitarbeiter der Stadtverwaltung, die sich durch den Software-Wechsel ebenfalls in einem Umstellungsprozess befinden. „Unsere gesamte Arbeit wird digitaler, der Zugriff auf Daten ist immer möglich. Und die digitalen Dokumente sind nun auch die offiziellen Dokumente. Früher mussten sie immer unterschrieben sein“, erklärt Gorzelanczyk.

Die Umstellung erleichtert aber nicht nur viele Arbeitsabläufe, sie spart vor allem Kosten – trotz der Anschaffung von 75 iPads im vergangenen Jahr. Einer Berechnung der Stadt zufolge beträgt die jährliche Gesamtersparnis bei etwa 21.000 Euro. „60 mal 250 Seiten Sitzungsunterlagen ausdrucken und diese dann in der Stadt verteilen – diese Druck- und Botenkosten fallen jetzt weg“, sagt Gorzelanczyk.

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