Korschenbroicher Umweltausschuss Stadt will bei Klimaschutz vorangehen

Korschenbroich · Im Umweltausschuss der Stadt Korschenbroich war ein mögliches Förderprogramm zur Entsiegelung von Vorgartenflächen Thema. Die Diskussion ging jedoch weit über Schottervorgärten hinaus.

 Die Stadt Korschenbroich gibt Samentütchen ab, aus denen eine Blumenwiese werden soll.

Die Stadt Korschenbroich gibt Samentütchen ab, aus denen eine Blumenwiese werden soll.

Foto: Stadt Korschenbroich

Der Antrag der Grünen, die Verwaltung möge Konzepte für den Erhalt und die Aufwertung klimafreundlicher Vorgärten entwickeln, fand im Umweltausschuss der Stadt Korschenbroich breite Zustimmung. Es wurde bei der Diskussion jedoch auch schnell deutlich, dass es nicht ausreicht, sich alleine mit dem Problem der Versiegelung der Vorgärten zu befassen. „Vielleicht kann es durch die Vorgärten eine Initialzündung geben und diese zum Synonym werden für eine gesamtökologische Initiative. Korschenbroich sollte da Vorreiter sein“, sagte Denis Teppler-Lenzen (SPD).

Die Stadtverwaltung hatte sich im Vorfeld der Sitzung ebenfalls bereits mit dem Thema befasst und ein Förderprogramm zur Entsiegelung von Vorgartenflächen vorgelegt. Demnach könnten im kommenden Jahr Hauseigentümer finanziell unterstützt werden, die ihre Vorgärten wieder naturnah gestalten. Dieser Vorschlag sei nur ein Mosaikstein im Maßnahmenpaket der Stadt und ein Versuch, auch auf diesem Weg etwas zu ändern, sagte Theo Verjans, in der Verwaltung zuständig für Naturschutz und Landschaftspflege.

Teppler-Lenzen gab zu bedenken, ob es nicht sinnvoller wäre, jene zu unterstützen, deren Gärten ökologisch jetzt schon besonders gut gestaltet sind. In der nächsten Ausschusssitzung im Herbst wird das Programm wieder Thema sein, dann mit noch detaillierteren Angaben zu den Förderkriterien. Diese hatte sich Wolfgang Lieser (CDU) für die weiteren Beratungen gewünscht.

Derweil betonte Dieter Hoffmans, Leiter des Amtes Stadtentwicklung, Planung und Bauordnung, dass es durchaus in den jüngeren Bebauungsplänen schon Festsetzungen gebe, Vorgärten unversiegelt und als Rasenfläche zu gestalten. Und der Beigeordnete Georg Onkelbach fügte hinzu, dass es aus ökologischer Sicht nicht reiche, die Vorgärten in den Fokus zu nehmen. „Es geht um das Gesamtbild der Stadt und um den Gedanken, auch eine öffentliche Grünfläche einfach mal wuchern zu lassen. Dazu benötigt es aber eine viel größere Akzeptanz in der Bevölkerung.“ Hilfreich kann dabei sein, dass sich kreisweit in Sachen Insektenschutz etwas bewegt: So sind alle Bürgermeister eingeladen worden, einem entsprechenden Aktionsbündnis beizutreten.

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