Jahresrückblick in Korschenbroich – Teil III Geborgen, gerettet und geklärt in 2021

Korschenbroich · Ein Bagger stürzt in die Straßendecke, Nachbarn kühlen ein Auto und ein diebischer Kater sorgt für Furore im Jahresrückblick Teil III.

Fotos aus Korschenbroich: Die Nachrichten des Jahres 2021
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Das waren die Nachrichten des Jahres 2021 in Korschenbroich

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Foto: Bärbel Broer

Kuriose Geschichten gab es in diesem Jahr in Korschenbroich ebenso wie berührende und aufsehenerregende. Ein Rückblick auf merkwürdige Momente.

Kettenreaktion Es war ein Spektakel Mitte April in Kleinenbroich, als ein Bagger geradezu in Zeitlupentempo in die Bitumendecke eingesackt war. Zahlreiche Schaulustige waren gekommen, um einen Blick auf den abgesackten Bagger zu erhaschen. Personenschaden hatte es zum Glück nicht gegeben.

Es war offenbar Folge einer Kettenreaktion, die bereits am Abend vor dem eigentlichen Unglück nahe der Oststraße in Kleinenbroich ihren Anfang genommen hatte. Sie endete am folgenden Tag damit, dass ein Bagger in ein fast anderthalb Meter tiefes Loch auf der Kreisstraße 4 in Kleinenbroich gestürzt war.

Was war passiert? Ein Baupartner der Deutschen Glasfaser hatte für eine Spülbohrung mit einem Erdbohrgerät die Straße gequert. „Dabei wurde die Wasserleitung zerstört“, erklärte seinerzeit Netzmeister Holger Bister von den Kreiswerken Grevenbroich. Da die Wasserleitungen ins Hoheitsgebiet der Kreiswerke Grevenbroich fallen, hatten Mitarbeiter der Kreiswerke das Wasser abgedreht, die Anwohner mit mehreren 1000-Liter-Fässern versorgt, den Sand ausgespült und die Stelle gesichert.

Im Laufe des Tages hatte der Baggerfahrer dann wieder seine Arbeit aufgenommen. Doch durch den Wasserschaden war offenbar so viel Erdreich weggespült worden, dass sich ein Loch unter der Straße gebildet hatte. In ebendiese unterhöhlte Straße sackte der Bagger dann ganz langsam ab.

Aufgerichtet wurde er später mit Hilfe eines Krans. „Wir haben Glück im Unglück gehabt“, sagte Bister anschließend. Denn der Baggerfahrer kam mit einem Schrecken davon und weder Öl noch Benzin waren ausgetreten. Weitere gute Nachricht: Der Bagger war sogar noch funktionstüchtig. Der Netzausbau wurde fortgesetzt.

Baby eingeschlossen Berührend und beherzt war der Einsatz von Nachbarn an einem heißen Sommertag Anfang Juni. Eine Mutter war mit ihren Kindern im Auto nach Hause zurückgekehrt und hatte einem Kind beim Aussteigen geholfen. Der Schlüssel war jedoch noch im Wagen liegen geblieben, und plötzlich hatte sich das Auto von selbst verschlossen.

Drinnen saß aber noch das Baby. Ein Ersatzschlüssel war wohl nicht greifbar. Bis zum Eintreffen der Feuerwehr und des Rettungswagens handelten die Nachbarn besonders pfiffig. Damit sich im Wageninneren die Hitze nicht aufstauen konnte, hatten sie Decken zur Kühlung auf den Pkw gelegt und zudem den Wagen mit dem Wasserschlauch abgespritzt.

Feuerwehrchef Frank Baum, der mit 14 Kameraden zum Einsatzort gekommen war, lobte später dieses vorbildliche Verhalten. Die Feuerwehr schlug eine Seitenscheibe des Wagens ein, öffnete die Türen und befreite so den Säugling aus dem Auto. Das Baby war wohlauf – nicht zuletzt wohl wegen der hilfsbereiten Nachbarschaft.

Tierische Beute Theo Esser und seine Tochter Martina Geier-Winkels aus Steinforth-Rubbelrath waren ratlos. Immer wieder lagen fremde Gegenstände in ihrer Einfahrt: Socken, Unterwäsche, Handtücher, Bezüge, Tischdecken oder Putzlappen, aber auch Zigarettenpäckchen und Damenbinden fanden sie. Anfangs hatten sie den Verdacht, dass jemand sie ärgern wollte. Als ihr Siamkater namens „Heinz“ dann aber mit einer fremden Unterhose im Maul angerannt kam, klärte sich alles auf. Voller Stolz ließ Heinz sein Diebesgut in der Einfahrt fallen. Monatelang hatte er offenbar die vielen Katzenklappen der Häuser genutzt, sich hinein geschlichen und Beute stibitzt.

Im Juli versuchte Familie Esser die tatsächlichen Eigentümer der 61 erbeuteten Gegenstände zu finden. Ein Beitrag unserer Redaktion stieß auf große Medien-Resonanz, sagte Theo Esser seinerzeit. Doch es meldete sich niemand bei den Essers, um die Textilien als Eigentum zu identifizieren. Neue Beute macht Kater Heinz nur noch selten. Offenbar haben immer mehr Nachbarn ihre Katzenklappen geschlossen.

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