Bürgermonitor aus Korschenbroich Selbstständige beklagt fehlende Hilfe der Sparkasse

Korschenbroich · In Zeiten der Corona-Krise wollte die Korschenbroicherin Geld aus ihrem Sparkassenbrief abheben, um die schwierige Zeit zu überbrücken. Der hohe Zinssatz schreckte sie ab.

 Ein Mann geht an einer Filiale der Sparkasse vorbei.

Ein Mann geht an einer Filiale der Sparkasse vorbei.

Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Eine Selbstständige aus Korschenbroich hat sich vergangene Woche bei unserer Redaktion gemeldet. Sie musste, wie so viele, wegen der Corona-Krise ihr Geschäft schließen und hatte in dieser Situation auf die Unterstützung ihrer Hausbank, der Sparkasse Neuss, gehofft. Und wurde nach eigener Aussage schwer enttäuscht.

„Ich wollte Geld aus meinem Sparkassenbrief abheben“, sagt die Korschenbroicherin. Damit wollte sie den Zeitraum überbrücken, bis die Corona-Soforthilfe des Landes NRW eintrifft. Dies sei auch prinzipiell möglich gewesen. Allerdings nur gegen Zinsen in Höhe von 12,5 Prozent. „Vier Prozent hätte ich ja noch so stehen lassen, aber das ist eine ganz eigene Geschichte.“

Die Selbstständige regt die Reaktion der Bank auch deshalb so auf, weil sie nicht aus eigenem Verschulden in eine missliche Lage geraten sei. „Ich musste ja schließen“, sagt sie. Dass aufgrund dessen ihr Konto nicht ausgeglichen war, wurde ihr bei der Bank negativ ausgelegt und als Begründung für die hohen Zinsen genannt. „Gerade in den aktuellen Zeiten würde ich mir wünschen, dass meine Bank mir etwas entgegenkommt.“ Die Korschenbroichern beklagt außerdem, dass der persönliche Kontakt zu Beratern kaum noch verhanden sei. „Ich kenne meinen Kundenbetreuer gar nicht mehr“, sagt sie.

Die Sparkasse Neuss wollte sich auf Anfrage zu dem Fall nicht näher äußern. Die angesprochenen Punkte ließen sich wegen der individuellen Faktoren nur mit der Kundin selbst besprechen. Hierzu nannte die Bank die Kontaktdaten eines Kundenberaters, der sich dem Fall gerne persönlich annehmen würde. „Im Rahmen der von uns einzuhaltenden gesetzlichen und aufsichtsrechtlichen Bestimmungen prüfen wir grundsätzlich alle denkbaren Optionen, um betroffenen Kunden in dieser schwierigen Zeit so schnell und so gut wie möglich zu helfen“, teilte die Sparkasse mit. Besondere „Corona-Aufschläge“ gebe es dabei natürlich nicht.

Angesichts des Ärgers scheint unklar, ob sich die Korschenbroicherin auf das Gesprächsangebot der Sparkasse Neuss tatsächlich noch einmal einlässt.

Fazit: Das Problem bleibt ungelöst

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