Ausstellung der Heimatfreunde Glehn im Alten Rathaus Schuhmacher war Glehner Urgestein

Glehn · Die Heimatfreunde Glehn zeigen im Museum im Alten Dathaus eine Ausstellung über Willi Erkes und seine Werkstatt.

 Gerhard Tumma von den Heimatfreunden Glehn mit Exponaten aus der Schumacher-Werkstatt von Willi Erkes.

Gerhard Tumma von den Heimatfreunden Glehn mit Exponaten aus der Schumacher-Werkstatt von Willi Erkes.

Foto: Karin Verhoeven-Meurer

Ein Stück Glehner Handwerksgeschichte präsentieren die Heimatfreunde Glehn mit ihrer neuen Ausstellung über Schuhmachermeister Willi Erkes und seine Werkstatt an der Kirchstraße. Die Ausstellung ist nochmals an zwei Sonntagen, am 29. März und am 26. April, jeweils von 14 bis 17 Uhr im Heimatmuseum an der Bachstraße 12 zu sehen. Beim ersten Termin im Februar „war dieses Thema trotz Karneval sehr gefragt und wurde von ehemaligen Kunden und sogar einigen interessierten Schuhmachern ganz gezielt besucht“, berichtet Gerhard Tumma vom Vereinsvorstand. Der im Mai 2019 im Alter von 84 Jahren verstorbene Schuhmacher Willi Erkes war ein Glehner Urgestein. Erkes war Schütze im Jägerzug „Waidmannsheil“ sowie Mitbegründer und Ehrenmitglied des Glehner Turnvereins, spielte im SV Glehn in der Abwehr und war bis zur Vollendung seines 60. Lebensjahres aktiver Fußballer. Und auch dann betreute er im Spielverein noch bis ins hohe Alter die „Alten Herren“.

Beruflich war Willi Erkes ein gewissenhaft arbeitender Schuh-machermeister, der zahlreichen Stammkunden noch bis Anfang vergangenen Jahres in seiner Werkstatt an der Kirchstraße von Hand Schuhe fertigte und reparierte.

Kein Wunder also, dass er zur Glehner Bevölkerung eine sehr enge Beziehung hatte, was nicht zuletzt gut sichtbar die vielen Großfotos seines Fußballvereins beweisen sowie etliche Ansichtskarten seiner Kunden aus aller Welt.

Willi Erkes präsentierte sie in seiner Schumacher-Werkstatt stets gut sichtbar auf einer großen Pinwand hinter der Verkaufstheke und sammelte sie in Kartons. Diese sehr speziellen Erinnerungen an den Schuhmacher werden ebenso in der Ausstellung im Alten Rathaus gezeigt wie auch die weißen Brautschuhe für seine Ehefrau Karin und Tochter Stephanie, die er in den Jahren 1962 und 1999 anfertigte.

Gezeigt werden zudem zahlreiche Ledermuster verschiedener Hersteller in allen Farben und in Top-Qualität. Natürlich sind in der Ausstellung auch zahlreiche andere Exponate zu sehen – beispielsweise seine Adler-Nähmaschine, viele Spezialgeräte zur Herstellung von Schuhen, Pressen, Geräte zum Dehnen von Schuhen, diverse Arbeitsschürzen aus Leder oder auch aus Leinen, jede Menge Absätze und Sohlen bis Größe 48 und eine Vielzahl Schuhleisten. Mit deren Hilfe fertigte Willi Erkes orthopädische Schuhe, aber auch Stiefel, Arbeitsschuhe sowie elegante Fußbekleidung.

„Diese Schuhleisten lagerten ganz oben auf dem Regal rechts neben dem Tresen,“ erinnert sich Gerhard Tumma. Natürlich werden in der Ausstellung auch die Urkunde des Schuhmachers zu dessen 50-jährigen Meisterjubiläum sowie etliche Fotos aus der nicht mehr existierenden Schuhmacher-Werkstatt präsentiert.

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