Fackelzug zog wieder viele Besucher an Glehn steht im Zeichen des Schützenfests

Glehn · Der Fackelzug bildete am Samstag Abend den Auftakt des viertägigen Festreigens. Im Mittelpunkt des Geschehens steht das Schützenkönigspaar Hans-Dieter und Nicola Breuer, vor dem am Sonntag eine zackige Parade abgelegt wurde.

 Einer der Höhepunkte des Fest-Sonntags: Schützenkönig Hans-Dieter Breuer nimmt gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern das Regiment ab. Umzug und Parade verliefen bei bestem Wetter.

Einer der Höhepunkte des Fest-Sonntags: Schützenkönig Hans-Dieter Breuer nimmt gemeinsam mit Vorstandsmitgliedern das Regiment ab. Umzug und Parade verliefen bei bestem Wetter.

Foto: Dieter Staniek

In Glehn wird bei schönstem Spätsommerwetter Schützenfest gefeiert. Für die gute Stimmung ist aber nicht nur das Wetter verantwortlich: Mit Hans-Dieter Breuer regiert ein König, der Ur-Glehner ist. Seine Königin Nicola kommt zwar aus Berlin, weiß das Sommerbrauchtum in ihrer Wahlheimat aber längst auch zu schätzen. Was noch positiv ist und mit dazu beiträgt, dass entspannt Schützenfest gefeiert wird: Mit 905 gemeldeten Schützen wurde erstmals die Neunhunderter-Marke überschritten. Und schon jetzt haben zwei Schützen angekündigt, morgen auf den Königsvogel zu schießen – es bleibt also bis zuletzt spannend.

 „Glehn in großer Not, überall nur Hundekot“ – mit dieser Fackel holten sich die „Saubuam“ den ersten Platz.

„Glehn in großer Not, überall nur Hundekot“ – mit dieser Fackel holten sich die „Saubuam“ den ersten Platz.

Foto: Georg Salzburg(salz)

Was weniger gut war: Nach sechs Großfackeln im Vorjahr konnten am Samstag Abend nach Einbruch der Dunkelheit nur vier Exemplare bewundert werden. Die Fackelbauer hatten sich aber sehr viel Mühe gegeben, und die Jury sollte eine gute Entscheidung treffen: Sie kürte die Fackel des Jägerzuges „Saubuam“ zur Siegerfackel. Das Thema: der allgegenwärtige Hundekot. Der Slogan lautete: „Überall sind sie zu sehn, wann kommt die Doggy-Box nach Glehn?“ Torben Hoeveler gab zu verstehen, dass die „Saubuam“ seit 15 Jahren fast ausnahmslos Fackeln bauen.

 Der Grenadierzug „Ehrenhalber“ stellte eine wichtige Frage: „Hat ein Denkmal Denkmalschutz?“

Der Grenadierzug „Ehrenhalber“ stellte eine wichtige Frage: „Hat ein Denkmal Denkmalschutz?“

Foto: Georg Salzburg(salz)

Der Grenadierzug „Ehrenhalber“ brachte es zu einem zweiten Platz. Mit ihrer Fackel mahnen die Schützen, das Kriegerehrenmal genau da zu belassen, wo es ist. Vor allem die Gestaltung des Mahnmals mit Transparentpapier und Draht war sehr gelungen, und das, obwohl es sich ja um eine sehr komplexe Form handelt. Präsident Thomas Coenen tauchte in Lebensgröße auf der Fackel von „Janz locker“ auf: Er nimmt dort den Platz von Staatschef Erdogan ein, neben ihm seine Fans Özil und Gündogan. Der Slogan: „Thomas Coenen, wenn du das liest, gib’ uns einen aus, denn wir sind Grenadiere und brauchen viele Biere.“ Fackelgestaltung und Dichtkunst sollten für einen dritten Platz reichen.

Aber selbst die viertplatzierte Fackel konnte sich sehen lassen: Der Jägerzug „Enzian“ erinnerte daran, dass der Inhaber eines Wollgeschäfts wollte, dass zum Sommerfest Security engagiert wird. Jetzt spotteten die Mannen von „Enzian“, die eine stark alkoholhaltige „Basilikum-Limo“ mit sich führten: „Heule nicht, wenn die Wolle fehlt, es gibt einen, der damit hehlt.“

Gestern Nachmittag, zum Empfang in der Gaststätte Trauscheit, waren auch die Jubilare geladen worden. Egon Krause und Paul van den Burg gehören dem Schützenverein bereits seit 60 Jahren an. Der Vorbeimarsch am König und den Ehrengästen auf der Tribüne und die anschließende Parade fanden unter strahlend blauem Himmel statt. Das stattliche Glehner Regiment wurde von Schützen aus Liedberg und Kleinenbroich verstärkt. „Superaffengeil“: So kurz ist die Antwort, wenn man den König fragt, wie’s ihm gefällt. Was er bedauert: Mutter Wilma, die 1983 gemeinsam mit ihrem Mann Willi das Glehner Königspaar bildete, war bei der Krönung vor einem Jahr noch mit dabei, verstarb aber im März diesen Jahres.

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