Orgelführung mit Regionalkantor Martin Sonnen Schüler lernen Orgel in St. Andreas kennen

Korschenbroich · Regionalkantor Martin Sonnen erklärte Schülern des Gymnasiums Korschenbroich, wie eine Orgel genau funktioniert – und erzählte zudem einiges zur Geschichte des Instruments.

 Schüler des Gymnasiums Korschenbroich hören bei der Orgelführung in St. Andreas Regionalkantor Martin Sonnen (rechts) zu.

Schüler des Gymnasiums Korschenbroich hören bei der Orgelführung in St. Andreas Regionalkantor Martin Sonnen (rechts) zu.

Foto: Jürgen Körting/Jurgen Körting

Am Donnerstagmittag waren sehr ungewöhnliche Klänge in der Pfarrkirche St. Andreas zu hören: Sie markierten das Ende der Orgelführung von Regionalkantor Martin Sonnen. Schülerinnen und Schüler der Klasse 5d des Korschenbroicher Gymnasiums hatten nach dem theoretischen Teil die Gelegenheit, dem monumentalen Instrument Töne zu entlocken – viele Kids nutzten diese Chance.

„Ich habe mit acht Jahren angefangen, Klavier zu spielen, zur Orgel bin ich mit 18 gekommen – sie spiele ich jetzt seit 20 Jahren“, erzählte Sonnen. „Dann sind sie jetzt 38 Jahre alt“, stellte eine Schülerin zutreffend fest. Die Schüler erfuhren unter anderem, dass die Orgel im Kern aus dem Jahre 1953 stammt. „Seitdem ist sie aber immer wieder erweitert und verbessert worden“, sagte der Kantor.

Musiklehrerin Ursula Sistermanns hatte ihre Schützlinge mit einem Referat und einem Lehrfilm auf die Orgelführung vorbereitet. „Ich versuche hier schon mal am Wochenende die Orgel zu spielen“, stapelte Sonnen tief. Die Klasse erfuhr, dass die ersten primitiven Orgeln im alten Rom Töne von sich gaben, dass die Instrumente, wie man sie heute kennt, aber zu Zeiten Johann Sebastian Bachs Verbreitung fanden – Sonnen spielte kurz die bekannte D-Moll-Toccata an. „Irgendwann hat man versucht, mit der Orgel ein ganzes Orchester zu ersetzen“, erklärte der 38-Jährige, um sodann vorzuführen, dass dies sehr gut gelungen ist. Dafür erntete er Applaus.

„Das Klavier ist ein Saiteninstrument, ein Hammer schlägt auf Tastendruck eine Saite an“, erfuhren die Schüler. Und wie funktioniert das bei der Orgel? „Sie funktioniert wie eine Flöte“, lernten die Fünftklässler. Und sie erfuhren, dass die längsten Pfeifen der Korschenbroicher Orgel um die zehn Meter lang sind. Je länger die Pfeifen, umso tiefer die Töne. Sonnen demonstrierte, wie gut eine hochwertige Orgel Instrumente wie Trompete, Flöte oder Oboe imitieren kann. Ein Blick ins Innenleben mit den Orgeln und Blasebälgen rundete die Führung ab. Diese werden übrigens längst nicht mehr über ein Gestänge aktiviert, sondern mit einem Elektromotor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort