Neues Buch von Korschenbroicher Autorin Rita Mielke schreibt über Reisende und Sprach-Begegnungen

Korschenbroich · Die Korschenbroicher Autorin Rita Mielke hat ein Buch zur globalen Sprachenwelt geschrieben. In 42 Geschichten führt sie ihre Leser auf über fünf Kontinente. Dabei geht es auch um Sprachphänome wie bei den Wörtern Curry und Bungalow.

Was haben Curry und Bungalow gemeinsam? Die beiden Wörter – das eine aus dem Tamilischen, das andere aus dem nordindischen Hindi – haben ihren festen Platz in unserem Sprachgebrauch. Ähnliche Phänomene einer globalen Sprachenwelt sind Themen in Rita Mielkes neuem Buch „Als Humboldt lernte, Hawaiianisch zu sprechen“.

 Rita Mielkes neues Buch ist im Duden-Verlag erschienen.

Rita Mielkes neues Buch ist im Duden-Verlag erschienen.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

„Wörter kommen nicht durch Brieftauben hierher, sondern über Begegnungen“, sagt die Autorin. In 42 Geschichten über Sprach- und Sprecherbegegnungen führt sie ihre Leser über fünf Kontinente, nimmt sie mit auf eine Zeitreise vom achten bis ins 20. Jahrhundert und stellt Liebende, Entdecker, Abenteurer und Sprachforscher vor. Die Idee zum Buch sei bereits während der Arbeit an dem Vorgänger „Weltatlas der verlorenen Sprachen“ entstanden, sagt Mielke. Tatsächlich ergänzen sich die beiden im Duden-Verlag erschienenen Bücher, die von der Berliner Illustratorin Hanna Zeckau bebildert und um Kartenausschnitte ergänzt wurden.

Der 2020 herausgegebene Atlas rückt den Fokus auf unbekannte, ausgestorbene und bedrohte Sprachen. Das aktuelle Buch konzentriert sich auf die Kommunikation in der Begegnung unterschiedlicher Sprachen und Kulturen. „Sprachen kennen keine Grenzen. Auf Reisen haben Menschen immer ein Stück Kultur und Sprache mitgenommen, so dass es zu Vermischungen kam, wie es sie auch im Kulinarischen zum Beispiel mit der Schokolade gibt“, erklärt Mielke. Es sei schon auffällig, dass sogar in Berichten über Entdeckungsreisen Probleme in der Verständigung oft übergangen würden. Mielke vermutet, dass der Weltreisende Georg Forster den Grund erkannte, als er meinte, die kommunikative Hilflosigkeit sei den Betreffenden zu peinlich gewesen.

Die erste Geschichte des 239 Seiten starken Buches erzählt vom Fernhandelskaufmann Isaac, der bereits als junger Mann weite Reisen zwischen westlich-christlicher und islamischer Welt unternahm. Wegen seiner Sprachkenntnisse wurde er von Karl dem Großen auf eine wichtige Mission geschickt. Mit Wole Soyinka, dem nigerianischen Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger, stellt Mielke eine Persönlichkeit vor, für die das Nebeneinander von Religionen, Kulturen und Sprachen zur prägenden Lebenserfahrung wurde.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort