Friedhofskarte aus Korschenbroich „Die Restauratoren haben sehr gute Arbeit geleistet“

KORSCHENBROICH · Das Papier war hauchdünn, zigmal gefaltet und mit Kreppband geklebt. So beschreibt Stephan Hendy, Archivar der Heimatfreunde Glehn, den Zustand der alten Friedhofskarte, die der Verein in seinem Bestand gefunden hatte. Inzwischen wurde die Karte restauriert.

 Stephen Hendy, Heimatfreunde Glehn, Pascal Hiller vom Stadtarchiv und Leiterin Michaele Messmann mit der restaurierten Karte (v.l.).

Stephen Hendy, Heimatfreunde Glehn, Pascal Hiller vom Stadtarchiv und Leiterin Michaele Messmann mit der restaurierten Karte (v.l.).

Foto: Stadt Korschenbroich

Das Stadtarchiv hat die Kosten für die Restaurierung einer alten Friedhofskarte aus dem Bestand der Glehner Heimatfreunde übernommen. Das Werk geht in den Bestand des Stadtarchivs über und kann dort kostenlos nach Terminvereinbarung eingesehen werden. Das teilte die Stadt mit.

Weiter heißt es, dass die Heimatfreunde demnächst eine Kopie erhalten und diese im Alten Rathaus in Glehn ausstellen wollen. „Plan konnte man das eigentlich nicht mehr nennen“, beschreibt Heimatfreunde-Archivar Stephen Hendy das Fundstück, das in einem alten Karton auftauchte. „Hauchdünnes Papier, zigmal gefaltet und mit Kreppband geklebt. Alles pappte aneinander.“

Umso erstaunlicher scheint, was die Restauratoren vom Landschaftsverband Rheinland in ihrer Werkstatt in Brauweiler daraus gemacht haben. Auf dem Plan vom Glehner Friedhof in der Größe von etwa 70 mal 70 Zentimetern sind nicht nur die Wegachsen wieder gut erkennbar. Inzwischen ist sogar wieder lesbar, was einst mit filigraner Federführung eingetragen wurde. Nummern sind zu sehen und viele Namen. „Die Restauratoren haben sehr gute Arbeit geleistet“, findet auch Michaele Messmann, Leiterin des Stadtarchivs.

Der Plan ist ein Stück Zeitgeschichte. Eng an eng liegen die Grabstellen 1949. Zu der Zeit waren ausschließlich Erdbestattungen üblich und der Friedhof wirkt „komplett belegt“. Er wurde tatsächlich so voll, dass man Jahrzehnte später den neuen Friedhof am westlichen Ortsrand anlegte. Heute sind auf beiden Arealen unterschiedliche Bestattungsformen möglich, vielfach werden Urnenbeisetzungen gewünscht. Der Alte Friedhof verwandelt sich dabei mehr und mehr in einen Park, denn abgelaufene Grabstellen werden zur Grünfläche unter alten Bäumen.

(NGZ)
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