Reha in Korschenbroich Wie Patienten in der Reha-Klinik durch den heißen Sommer kommen

Korschenbroich · Enten ziehen ihre Kreise auf dem mit Seerosen bewachsenen See, Pflaumen, Äpfel und bald auch Mirabellen warten darauf, gepflückt zu werden – dieser Sommer verwandelt den Park rund um die Niederrheinklinik in Korschenbroich in eine mehr oder weniger grüne Erholungszone.

 Jutta Sommer (l.) und Ingrid Scholz erleben eine Reha.

Jutta Sommer (l.) und Ingrid Scholz erleben eine Reha.

Foto: Monika Götz

Aber diese Idylle trügt. Denn in den Räumen hinter den lichten Fassaden des Klinikbetriebs wird hart gearbeitet. Die 225 voll- oder teilstationär in komfortablen Einzelzimmern untergebrachten Patienten sind bemüht, nach orthopädischen oder onkologischen Erkrankungen im wahrsten Sinne des Wortes wieder auf die Beine zu kommen. „Wir bereiten unsere Patienten auf den Alltag, das Leben nach der Krankheit vor,“ erklärt Udo Kratel, Geschäftsführer der zur St. Augustinus Gruppe gehörenden Klinik. Er ist stolz auf dieses „außergewöhnlich moderne und für viele Patienten wohnortnah 1996/97 erbaute Haus“.

Hier werden die Patienten von rund 130 vorwiegend medizinisch ausgebildeten Mitarbeitern betreut, angeleitet und unterstützt. Nach der Aufnahme und der Entscheidung des Staionsarztes, welche Therapien über einen Zeitraum von drei Wochen oder mehr das Krankheitsbild bessern sollen, sind die Neuankömmlinge mittendrin, reihen sich in die Warteschlangen vor den Aufzügen, den Schwesternzimmern oder dem Mittagsbüffet ein, tauschen sich im Eingangsbereich, dem „Ort der Begegnung“ aus, biegen ab in die Bäderabteilung zum Bewegungsbad im großen Wasserbecken oder in die Massageräume. Andere sammeln sich im Wartebereich, bereiten sich hier auf die Therapiegruppen zur Stärkung der Muskulatur, die Gehschule, Funktions- oder Krankengymnastik und das individuelle Gerätetraining vor. „Die Therapeuten sind kompetent und freundlich. Nur den ständigen Wechsel finde ich nicht gut“, fasst Jutta Sommer ihre Erfahrungen zusammen. Sie ist ohne bestimmte Erwartungen aus Willich in die Reha-Klinik nach Korschenbroich gekommen und fühlt sich gut betreut. Ingrid Scholz aus Münster dagegen hat sich im Internet schlau gemacht und darüber informiert, wo sie gut aufgehoben sein könnte: „Ich wusste nicht einmal, dass es Korschenbroich gibt.“ Inzwischen hat sie die Umgebung erkundet und ist „zufrieden.“ Allerdings fehlt ihr ein Kreativ-Angebot: „Das gehört zum Gesundwerden dazu.“ Gewissermaßen als Ausgleich nutzt Ingrid Scholz die Klinik-Außenanlagen. Schließlich waren die hochsommerlichen Temperaturen für das Therapeuten-Team, die Patienten und vor allem für die im Speisesaal – die Klimaanlage ist defekt – und den Cafe-Bereich arbeitenden Servicekräfte eine große Herausforderung. Da war es mehr als eine willkommene Abwechslung, dass sich die Klinikleitung an einem der sehr heißen Tage großzügig zeigte und Patienten sowie Mitarbeitern je zwei Kugeln Eis spendierte. „Wir wollten uns für das Verständnis und den Einsatz bedanken“, erklärt Udo Kratel die langen Schlangen am Eiswagen des Italieners vor dem Klinikeingang.

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