Neue Ausstellung „Gemalte Gedanken“ im Korschenbroicher Rathaus

Korschenbroich · Der Düsseldorfer Künstler Ralf Schmidt zeigt seine Werke noch bis zum 28. Februar in Ratssaal und Foyer. Im Mittelpunkt seiner Arbeiten stehen menschliche Veränderungsprozesse.

 Der Maler Ralf Schmidt im Ratssaal der Stadt Korschenbroich, in dem seine Werke noch bis zum 28. Februar zu sehen sind.

Der Maler Ralf Schmidt im Ratssaal der Stadt Korschenbroich, in dem seine Werke noch bis zum 28. Februar zu sehen sind.

Foto: Marc Latsch

Ralf Schmidt malt Menschen, deren Leben sich wandelt. Seine Werke zeigen sie im Moment großer Unsicherheit. Etwas verändert sich. Und oft scheint nicht klar, ob zum Guten oder zum Schlechten. „Es ist eine angespannte Situatuation. Die Menschen sind nachdenklich, sie stehen an der Schwelle woandershin“, sagt Schmidt.

Der Düsseldorfer Künster stellt einige dieser Werke seit Montag im Rathaus Don-Bosco-Straße aus. Sie finden sich im Ratssaal und im Foyer. Er ist damit der neueste Teilnehmer der Serie „Kunst im Rathaus“. Einer Kooperation des Freundeskreises für Kunst und Kultur und der Stadt Korschenbroich. Bis zum 28. Februar sind seine Bilder dort noch zu sehen. Am Donnerstag, 30. Januar, wird Schmidt zudem von 12.30 bis 13 Uhr selbst durch die Ausstellung führen.

Mit dem durchaus ungewöhnlichen Ort für seine Kunst zeigt sich Schmidt zufrieden. Nicht nur, weil er die Platzmöglichkeiten des Ratssaals schätzt. „Meine Kunst ist durchaus auch politisch“, sagt er. In seinen Werken beschäftigt sich Schmidt mit den unterschiedlichen Aspekten der menschlichen Natur. Er will die Empfindungen und Handlungsweisen der Menschen wahrnehmbar machen. „Wie ein Grundrauschen, das Intensität und Mitempfinden erzeugt“, heißt es im Ausstellungsflyer. „Gemalte Gedanken“, nennt Schmidt das.

So zeigen seine jetzt präsentierten Werke meist eine, manchmal zwei Personen am Scheideweg. Die Bilder tragen kurze, prägnante Titel. In „Seelenfang“ umklammert eine Frau einen Fisch, der sinnbildlich für ihre Seele steht.„Wandergrat“ zeigt eine Frau, die auf einem Hochseil durch ihr Leben balanciert, einer Regenwolke entgegen. Die Blicke der abgebildeten Menschen, sofern sie denn von vorne zu sehen sind, strahlen selten Zuversicht aus.

„Die wichtigsten Situationen im Leben sind nicht schön“, sagt Schmidt dazu. Er bringt die ernsten Momente mit seinen Acrylfarben auf die Leinwand. Der Hintergrund bleibt dabei abstrakt. Im Vordergrund wirken dadurch die Hauptfiguren wie aufgeklebt. „Die Personen sind wie auf einer Bühne“, sagt Schmidt. Sein Ziel ist es, dass die Betrachter den Prozess der Entscheidungsfindung nachempfinden können. Sich von den Werken selbst betroffen fühlen.

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