Posse aus Korschenbroich Der lange Weg zu Hinweistafeln für Liedberg

Korschenbroich · Seit September 2018 bemüht sich die Stadt Korschenbroich um „Touristische Unterrichtungstafeln“ für den historischen Kern der Ortschaft. Ein Bewilligungsverfahren mit Tücken.

 Ein Ortsschild hat Liedberg bereits. Die Hinweistafeln an der Autobahn lassen hingegen noch auf sich warten.

Ein Ortsschild hat Liedberg bereits. Die Hinweistafeln an der Autobahn lassen hingegen noch auf sich warten.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Es klang wie eine nette Idee. Zwei „Touristische Unterrichtungstafeln“ sollten an der A 46 aufgestellt werden, um auf den historischen Ortskern von Liedberg hinzuweisen. Was dann jedoch folgte, kann Patrick Gorzelanczyk, Leiter des Referats des Bürgermeisters, nur noch ironisch kommentieren. Am Dienstag im Ausschuss für Wirtschaftsförderung nannte er das Verfahren ein „Musterbeispiel für Entbürokratisierung“.

Was war passiert? Im September 2018 stellte die Stadt bei der Bezirksregierung den Antrag auf genannte Hinweistafeln. Schon die grundsätzliche Genehmigung zog sich vier Monate hin. Bis zum Januar 2019. „Wir dachten, damit wäre die Sache größtenteils erledigt“, sagt Gorzelanczyk. Doch weit gefehlt.

Die Stadt hatte im Haushalt 2019 5000 Euro pro Schild eingeplant. Nachdem dieser rechtskräftig wurde, erstellte die Stadt einen Entwurf für die Tafeln. Und musste diesen nicht nur mit der Bezirksregierung, sondern auch mit dem Landesbetrieb Straßen NRW absprechen. Jedoch montiert der Landesbetrieb die Tafeln nicht selbst. „Wir müssen die aufstellen“, sagt Gorzelanczyk.

Der Landesbetrieb half dabei insofern, dass er für die Tafeln einen ein Kilometer langen Korridor festlegte, in dem sie aufgestellt werden sollten. „Wir konnten nur keine Angebote einholen, ohne den genauen Standort zu kennen“, sagt Gorzelanczyk. Im November gelang es dann, mit einem Mitarbeiter der Autobahnmeisterei herauszufahren. Eine Stelle war gefunden. Sodass die Stadt derzeit Angebote einholt, um die Tafeln herstellen und aufstellen zu lassen.

„Ich habe mich doch sehr über den Ablauf gewundert und habe das bei der Bezirksregierung auch geäußert“, sagt Gorzelanczyk. Angesichts dieser Posse sei er überrascht wie viele „Touristische Unterrichtungstafeln“ es schon an Autobahnen gebe. Und bald, ganz bald, dann vielleicht auch zwei für Liedberg.

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