Einrichtung stand massiv in der Kritik Personallage im Korschenbroicher Seniorenhaus bessert sich

Korschenbroich · Die Leiterin des Altenheims an der Freiheitsstraße berichtete im Sozialausschuss über die Entwicklung der vergangenen Monate in der stark kritisierten Einrichtung. Vor allem die Aufstockung an Fachkräften sei zuletzt sehr wichtig gewesen.

 Das Seniorenhaus Korschenbroich an der Freiheitsstraße befindet sich seit über einem Jahr in einer Phase des Um- und Neubaus.

Das Seniorenhaus Korschenbroich an der Freiheitsstraße befindet sich seit über einem Jahr in einer Phase des Um- und Neubaus.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Aus dem Springbrunnen des Seniorenhauses Korschenbroich sprudelt wieder Wasser. Generell ist der Garten der Hauses zuletzt mit neuen Blumenkübeln pünktlich zum Frühlingsbeginn auf Vordermann gebracht worden. Für Iris Baldus könnte die Außenanlage exemplarisch für die positive Entwicklung des Altenheims stehen, das lange Zeit massiv in der Kritik stand. Denn nicht nur im Garten hat sich etwas getan, wie die Leiterin des Seniorenhauses jüngst im Ausschuss für Soziales und Senioren berichtete.

Kurzfristig hatte es sich ergeben, dass Iris Baldus die Ausschussmitglieder über den Stand der Arbeiten im Seniorenhaus an der Freiheitsstraße informieren konnte – weswegen Bürgermeister Marc Venten die Sitzung zwischendurch unterbrechen ließ. „Wir hatten sehr viel Unruhe, wenig examiniertes Personal, dafür viele Mitarbeiter von Fremdfirmen. Doch mittlerweile hat sich viel getan“, sagte Iris Baldus, die seit Oktober 2017 das Haus leitet. Von Beginn an hatte sie mit vielen Problemen zu kämpfen, denn die Kritik war gewaltig.

Angehörige beklagten sich über schlechte Pflege, schlechtes Essen und die große Fluktuation unter den Mitarbeitern. Hinzu kamen Lärm und Dreck durch den Umbau eines Gebäudeteils, der sich in die Länge zog und immer noch nicht abgeschlossen ist. Vor knapp einem Jahr hatten sich Vertreter der „Rhein-Kreis Neuss Kliniken“, zu denen das Haus gehört, der scharfen Kritik und den Fragen der Politiker gestellt. Geschäftsführer Sigurd Rüsken warb damals vor allem um etwas Geduld für die neuen Führungskräfte. Danach wurde es etwas ruhiger – die Kritik verstummte indes nicht.

„Dem Haus fehlt die Seele. Zu Weihnachten gab es noch nicht einmal einen Gruß der Heimleitung“, beklagte sich noch im Januar eine Angehörige, die nicht namentlich genannt werden möchte. In den vergangenen Wochen indes habe sich die Situation verbessert, bestätigte sie das, was auch Baldus nun im Ausschuss berichtete. Vor allem die Personalsituation habe sich etwas entspannt. „Ich konnte seit Beginn des Jahres vier examinierte Fachkräfte einstellen und zwei Wohnbereichsleitungen wieder besetzen. Das war enorm wichtig, um wieder eine bessere Tagesstruktur für die Mitarbeiter und Bewohner aufbauen zu können“, sagte Baldus. Noch fehlen ihr aber nach derzeitiger Belegung drei Fachkräfte, was weiterhin durch Mitarbeiter von Fremdfirmen aufgefangen werden muss.

Der Baulärm habe deutlich nachgelassen, da die Abrissarbeiten erledigt seien. Allerdings will sich Baldus nicht festlegen, wann der Neubau fertig sein könnte, bis zum Ende des Jahres dürfte es noch dauern. Auch das Essen habe sich gebessert, „allerdings haben wir da immer noch Verbesserungspotenzial“, sagte Baldus. Es gebe regelmäßig Gespräche mit dem Leiter der Küche, zudem schicke dieser seine Mitarbeiter nach Korschenbroich, um die Qualität weiter zu verbessern. „Unsere Bemühungen sind da nicht beendet, wir geben nicht auf“, sagte Baldus. Das dürfte für die Küche ebenso wie für das gesamte Haus gelten.

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