Aktion in Herrenshoff „Knutschende Papageien“ als Garagentor-Kunstwerk

Korschenbroich · Der „lächelnde Indianer“ an den Wänden einer Bahnunterführung hatte Erhard Kehreit so gut gefallen, dass er dessen Urheber für sein Haus in Herrenshoff buchte.

 Pascal Wiese sprayt an den Garagentoren von Erhard Kehreit Bilder, auf denen insgesamt vier bunte Aras zu sehen sind.

Pascal Wiese sprayt an den Garagentoren von Erhard Kehreit Bilder, auf denen insgesamt vier bunte Aras zu sehen sind.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Graffiti ist mehr als Schmiererei, diesen Unterschied lernte Erhard Kehreit von der Myllendonker Straße im Laufe der Zeit kennen. „Schmierereien“, so erklärt er, „die sehe ich unterwegs an Autobahnbrücken oder auch an Wänden in Dörfern und Städten. Darüber ärgere ich mich dann“. Positives sah er dagegen an den Wänden der Bahnunterführung zwischen Korschenbroich und Raderbroich. „Da hat es mir sofort der lächelnde Indianer angetan, denn dieses Bild ist für mich Kunst.“ Soll auch so sein, denn die Wände in der Unterführung sind zum Sprayen hochwertiger Kunst freigegeben.

Erhard Kehreit machte sich auf die Suche nach dem Künstler und fand ihn über Kontakte in Düsseldorf. Pascal Wiese heißt der 24-Jährige, der sich mit drei Graffitis im Tunnel verwirklicht hat. Man kam ins Gespräch, weil Claudia und Erhard Kehreit sich vorgenommen hatten, ihre beiden Garagentore rechts und links vom Eigenheim bemalen zu lassen. Motive waren schnell gefunden: Papageien, vier bunte, langschwänzige Aras, die links den Eindruck vermitteln, sich zu unterhalten; wobei das Paar auf der rechte Seite zu schnäbeln scheint. „Die knutschen“, sagt Erhard zum Motiv.

20 Stunden benötigte Pascal Wiese für die beiden Garagentore. Seine Arbeit will er jedoch nicht als Graffiti verstanden wissen. „Ich male Bilder“, erklärt er. Und wenn man ihn dabei beobachtet, versteht man den Unterschied. Die Farbe kommt zwar auch aus Spraydosen, doch sein Ergebnis ist ein Bild. Wiese hatte auch vorher mit Farben zu tun. Gelernt hat er den Beruf des Fahrzeuglackierers, doch wollte er mehr. So studierte er im Bereich Gestaltung am Berufskolleg Neandertal. „Ich will mein Hobby zum Beruf machen“ sagt er.
 Nicht nur Erhard Kehreit gefällt die Malerei, so klingeln fast täglich Besucher am Haus Myllendonker Straße 98, um mehr über Kunst und Künstler zu erfahren. Pascal Wiese übernimmt gerne weitere Auftragsarbeiten, möchte er doch mit seiner Malerei nicht nur auffallen, sondern auch davon leben können. Zu erreichen ist er per E-Mail unter: pascal95.wiese@gmail.com.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort