Mundart in Korschenbroich Von „Hexbrook“ bis „Löttejlejähn“ - 70 Ortstafeln bald auch auf Platt

Korschenbroich · Die Ortseingangtafeln sollen in Zukunft nicht nur auf Hochdeutsch verraten, wo man sich gerade befindet, sondern auch mundartlich. Möglich wird das auf Initiative der Heimatvereine.

 In „Kleenebrook“ enthüllten Marlene Hoesen vom Kleinenbroicher Heimatverein und Bürgermeister Marc Venten das neue Ortsschild.

In „Kleenebrook“ enthüllten Marlene Hoesen vom Kleinenbroicher Heimatverein und Bürgermeister Marc Venten das neue Ortsschild.

Foto: Stadt Korschenbroich

Von „Hexbrook“ im Nordwesten bis „Löttejleähn“ im Südosten verraten die Ortseingangstafeln, wie die Stadtteile mundartlich heißen. Direkt unter der amtlichen Bezeichnung steht der heimatsprachliche Name. 

Die ersten neuen Ortstafeln stehen bereits in Korschenbroich (Rheydter Straße Richtung Zentrum), Kleinenbroich (Rhedung Richtung Ortskern) und Glehn (Bachstraße Richtung Dorfmitte). Sie wurden von Bürgermeister Marc Venten und Vertretern der Heimatvereine enthüllt. Weitere Ortsschilder folgen in den nächsten zwei Wochen.

Die Aktion geht auf eine Initiative des Vereins zur Förderung der Mundart gemeinsam mit den ortsansässigen Heimatvereinen zurück und stützt sich auf einen NRW-Landtagsbeschluss aus dem Jahr 2017. Dieser erlaubt auch in Nordrhein-Westfalen zweisprachige Ortsschilder – wie sie in Norddeutschland seit langem üblich sind –, wenn die plattdeutsche Ortsbezeichnung in kleinerer Schrift unter dem hochdeutschen Namen ergänzt wird. Der Vorschlag stieß auf ein positives Echo im Stadtrat. Während eines Treffens im Rathaus einigten sich die Experten aus den Vereinen auf die korrekte Aussprache und Schreibweise der einzelnen Ortsteile. Beim Heimatministerium des Landes NRW wurden die Zuschüsse beantragt. Darum kümmerten sich erfolgreich die Vereine aus Korschenbroich, Kleinenbroich und Glehn. Die übrigen Ortsteile werden mitversorgt, der Stadt entstehen dadurch keine Kosten.

„Die Mundart ist in unserer Stadt eine lebendige Sprache. Sobald sich mehrere Menschen unterhalten, wechseln sie meist automatisch vom Hochdeutschen in die Muttersprache“, so Barbara Romann, Vorsitzende des Korschenbroicher Heimatvereins.

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