Korschenbroich Orgelmusik gehört zur Weihnachtszeit

Korschenbroich · Am Christfest soll die Königin der Instrumente besonders feierlich erklingen. Regionalkantor Martin Sonnen ist neben festlichem Chorgesang und Orgelspiel auch das gemeinsame Singen eine besondere Herzensangelegenheit.

 Kantor Martin Sonnen hat sich auf die Festtage in St. Andreas vorbereitet.

Kantor Martin Sonnen hat sich auf die Festtage in St. Andreas vorbereitet.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Dank der grandiosen Fülle ihres Potentials lässt sich auf der Orgel ein reiches Spektrum von zartesten Klanggebilden bis zur orchestralen Fülle entfalten. Die Königin der Instrumente ist Stütze des Gemeindegesangs, Begleiterin liturgischer Handlungen und Konzertinstrument. Damit ist sie aus der Kirche nicht mehr wegzudenken. An den Weihnachtstagen wird sich ihre eigentliche Rolle nicht verändern, doch die Orgel soll – wie auch zu Ostern – besonders festlich und kraftvoll erklingen.

Am ersten Feiertag will Regionalkantor Martin Sonnen die Weihnachtsvesper mit dem Finalsatz aus Widors fünfter Orgelsymphonie, der berühmten Widor-Toccata, beschließen. Am Ende des Orchesterhochamts mit dem St. Andreas Chor und dem Sinfonischen Ensemble wird er am zweiten Weihnachtstag zum Auszug Edmundssons feierliche Toccata über „Vom Himmel hoch, da komm ich her“ spielen. Neben solchen virtuosen Beiträgen wird die Orgel ebenso als Stütze und Begleitung während der Messen an den einzelnen Weihnachtstagen zu hören sein.

„Der Advent und die Weihnachtszeit sind natürlich eine Hochzeit der Konzerte, und die Orgel spielt ihren Part dabei“, betont der Kirchenmusiker, der als Interpret auch an Orgeln anderer Kirchen gastiert. Ihm ist es wichtig, dass bei der Literaturauswahl zwischen der Zeit der Erwartung und dem Christfest unterschieden wird. Sonnen wird vor Beginn der als Orchesterhochamt gestalteten Christmette am Heiligen Abend den Kirchenchor die Kantate „Ehre sei dir Gott gesungen“ anstimmen lassen, um den Übergang vom Advent in die Weihnacht zu betonen.

Wegen der intensiven Probenarbeit werden Chorauftritte recht langfristig geplant. Bei der Orgelliteratur aber schöpft der Regionalkantor spontaner aus einem großen Fundus. „Frankreich hat eine reiche Kultur der Bearbeitungen des Noele, des Weihnachtsfestes. Im Nachbarland sind die Themen natürlich sehr bekannt. In ihrem oft spielerischen Charakter sind sie aber auch für die Zuhörer hierzulande sehr gut nachvollziehbar. Im deutschen Barock wurden Präludium und Fugen zum Einzug und Auszug nach dem Gottesdienst gespielt wie auch Choralvorspiele. Aus den Choralvorspielen wird ebenfalls gerne ausgewählt“, sagt Sonnen. Er erklärt die Unterschiede zwischen deutscher und französische Orgelliteratur mit der teilweise andersartigen Ausrichtung der Orgeln beider Länder.

Zum kommenden Weihnachtsfest konzentriert Martin Sonnen sein Orgelspiel auf die St. Andreas-Kirche. Dort wird er die Christmetten, die Jahresabschlussmesse auf Silvester und das Fest der Heiligen Drei Könige musikalisch gestalten. Natürlich bieten die anderen Gemeinden ebenfalls eine weihnachtlich geprägte musikalische Ausgestaltung.

Neben festlichem Chorgesang und einem glanzvollen Orgelspiel mag der Kantor den Gemeindegesang nicht missen. „Ich finde es sehr schön, wenn an Weihnachten alle zusammen bekannte Lieder singen. Dazu wird der Chor zu den letzten Strophen auch als Über-Chor feierlich herausklingen“, verspricht er. Zu diesen Liedern wird die Orgel auf jeden Fall Stütze und feierlicher Verstärker sein.

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