Gastronomie in Korschenbroich Bolten eröffnet neues Restaurant

Korschenbroich · Bolten-Chef Michael Hollmann erweitert das Angebot im Umfeld der Brauerei. Das neue Restaurant „Landwirtschaft“ bietet 210 zusätzliche Plätze für Gastronomie und Tagungsräume. Küchenchef Sebastian Appenzeller verspricht Regionalität und Saisonalität.

 Sebastian Appenzeller, Michael Hollmann und Denis Westerheide in der neu eröffneten Bolten-“Landwirtschaft“.

Sebastian Appenzeller, Michael Hollmann und Denis Westerheide in der neu eröffneten Bolten-“Landwirtschaft“.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Das charakteristische Moosgrün der Brauerei setzt in der Optik des Restaurants „Landwirtschaft“ Akzente – in der ausgefahrenen Markise ebenso wie in gefalteten Servietten und der Lichtsilhouette der installierten Löwenfigur. So findet sich das Identitätsmerkmal der Korschenbroicher Marke Bolten gut dosiert in der äußeren und inneren Raumgestaltung wieder. Die wirkt mit Öffnung zum benachbarten Biergarten einladend und authentisch. Seit Freitag ist das Restaurant gegenüber der ältesten Altbierbrauerei der Welt eröffnet. Auf eine offizielle Feier wurde mit Rücksicht auf aktuelle Hygiene- und Abstandsregeln verzichtet.

„Wir hätten unter den gegebenen Umständen nur eine kleine Gruppe einladen können, wollen aber für alle offen sein“, betont Brauerei-Chef Michael Hollmann. Die 130 Sitzplätze des Restaurants können über eine hausinterne Öffnung des Raums auf 210 erhöht werden. Die Sitzmöglichkeiten im Biergarten mitgerechnet, bietet das Ensemble Platz mittlerweile für 450 Gäste. Die müssen beim Bier nicht zwingend die Hausmarke trinken. „Wir fürchten die Konkurrenz nicht“, betont der geschäftsführende Gesellschafter.

Mit dem Neubau hat er sich einen Traum erfüllt, um die Rundum-Versorgung der Gäste zu erweitern. „Die können hier essen, trinken, tagen, die Brauerei besichtigen und spazierengehen. Schloss Rheydt ist ganz nah“, sagt Hollmann. Als vorrangige Anliegen betont er die Authentizität und Regionalität in der Wahl der Produkte, bis hin zu Erzeugnissen von einem Schnapsbrenner aus Kempen.

Ab Beginn der baurechtlichen Planung wurde der Neubau in etwa dreieinhalb Jahren umgesetzt. Auf die ursprünglich geplante Einrichtung von 16 Hotelzimmern verzichtete Hollmann schließlich. „Erfahrene Hoteliers haben mir davon abgeraten, da 16 Zimmer zu wenig zum Leben und zu viel zum Sterben sind“, begründet er die Entscheidung, an Stelle von Hotelzimmern drei Tagungsräume für 12 bis 70 Personen einzurichten.

Der Biergarten nebenan bleibt ein Picknick-Biergarten, in dem kleine Gerichte angeboten werden und auch selbst mitgebrachte Speisen zu Getränkebestellungen verzehrt werden können. Für die „Landwirtschaft“ verspricht Küchenchef Sebastian Appenzeller eine abwechslungsreiche Küche mit „Thekenhäppchen“ als bierbegleitende Kost, Vorspeisen, Hauptgerichten und natürlich Desserts. Er setzt auf niederrheinische Klassiker ebenso wie auf Ausgefallenes.

„Regionalität steht bei uns ganz oben mit Fleisch aus Korschenbroich, einem Fischhändler aus Willich und Gemüse von hiesigen Landwirten“, betont er. In unmittelbarer Nachbarschaft der Brauerei soll sich natürlich „das gute Bolten Alt als moosgrüner Faden“ in der Speisekarte wiederfinden.

Die lockt mit Köstlichkeiten, wie mit Altbierbraten vom Landschwein und „flüssigem Braumeister“, einer Kreation von Schokoladenküchlein mit flüssigem Kern. Betriebsleiter Denis Westerheide betont, dass vom Radfahrer bis zum Hochzeiter jeder Gast in der „Landwirtschaft“ willkommen ist.

Beim Sonntagsbrunch wird es auch ein kleines Kinderbüffet geben. Zwei eigens für die jüngeren Gäste aufgestellte Schulbänke laden zum Malen ein. Für die Liebhaber persönlicher Bierkrüge wurde eine nette Idee aus Bayern importiert: Persönliche Trinkbecher können hinter Glas im Schließfach deponiert werden. „Das kann ein hier gekaufter Bierkrug sein, aber auch gerne einer vom Großvater. Dann wird es vielfältig.

Bei der Planung konnte es keiner ahnen, doch so hat jeder Schließfachbesitzer zur Corona-Zeit die Gewissheit, dass kein anderer aus seinem Glas trinkt“, erzählt Hollmann. Der persönliche Krug muss selbstredend vom Gast selbst gespült werden. Am steinernen Becken, das von Innen grün gefasst ist.

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