Neu-Autorin aus Glehn Sabine Breuer-Frisch stellt Buch voller Erinnerungen vor

Glehn · „Ich habe geweint, weil ich so glücklich war“. Das war am 8. August, als Sabine Breuer-Frisch zum ersten Mal in ihrem Leben ein selbst geschriebenes Buch in Händen hielt. „Sogar die Verpackung habe ich aufgehoben.“ Es ist ein kleines Werk von knapp 100 Seiten mit Geschichten aus ihrer Jugendzeit.

Die 73 Jahre alte Neu-Autorin steckt noch voller Geschichten, ein zweites Buch soll folgen.

Sabine Breuer-Frisch ist in Coburg geboren, wo ihre Eltern nach der Flucht aus Oberschlesien Zuflucht fanden. Als Sabine sechs Jahre war, starb die Mutter. Ihrem Leiden ist auch eine Geschichte und sogar der Titel des Buches gewidmet: „Die schwarzen Punkte“. Dem Kind hatte jemand erzählt, dass jede Lüge einen schwarzen Punkt auf dem Herzen hinterlasse. Als sie am Krankenbett der Mutter stand, fand Sabine jedoch keine Punkte. Auch wenn es um Tod geht: Es sind zumeist Geschichten zum Schmunzeln und für ältere Leser zum Erinnern an die eigene Jugend in den 1950-er Jahren. Der Vater blieb nach dem Tod der Mutter mit vier Kindern zurück. Er heiratete noch einmal, wurde Vater weiterer vier Kinder. „Er war mit der Erziehung völlig überfordert“, sagt Sabine Breuer-Frisch. Nach Umwegen lernte sie Physiotherapeutin, ein Beruf, der sie noch heute packt. „Der Liebe wegen“ ist sie nach Glehn gekommen, wo sie gemeinsam mit ihrem Mann eine Physiotherapiepraxis betreibt. Ganz wichtig sei es ihr gewesen, dass ihr Werk gut lektoriert wird. Das ist auch geschehen. Zuvor hatte sich Breuer-Frisch die nötigen Tricks und Tipps bei einer Schreibagentur geholt. Zurzeit sucht die Jung-Autorin Freiraum zum Nachdenken, zum sich selbst Finden und natürlich zum Schreiben. Noch immer spukt das Verhältnis zum Vater in ihrem Kopf, den sie dort auf literarische Weise herausbekommen möchte. „Das ist nicht einfach“: Aber wer so schreiben will, dass Lesen Spaß macht, muss sich halt quälen.

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