Einrichtung in Korschenbroich Im Seniorenhaus ist Ruhe eingekehrt

Korschenbroich · Iris Baldus ist die Leiterin der Korschenbroicher Einrichtung. Nach schwierigen Jahren sieht sie ihr Haus auf einem guten Weg. Im Sozialausschuss berichtete sie, wo die Ziele bereits erreicht wurden. Und was es noch zu tun gibt.

 Das Seniorenhaus Korschenbroich.    Foto: Detlef Ilgner

Das Seniorenhaus Korschenbroich.  Foto: Detlef Ilgner

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Es war ihr wohl seit langem angenehmster Auftritt im Korschenbroicher Sozialausschuss. Iris Baldus, seit rund zwei Jahren Leiterin des Seniorenhauses, hatte in ihrer bisherigen Amtszeit meist mit Kritik zu kämpfen. Die Zustände in der im Umbau befindlichen Einrichtung seien untragbar, hieß es. Angehörige und Bewohner klagten über schlechtes Essen, schlechte Pflege und die dauernde Lärmbelästigung. Am Donnerstag hatte Baldus jedoch gute Nachrichten für die Ausschussmitglieder. „Wir haben sehr große Fortschritte gemacht“, sagte sie.

Schritt für Schritt arbeitete sich Baldus in ihrem Vortrag an den einstigen Kritikpunkten ab. Beim Umbau habe es sich gelohnt, dass sie den vorherigen Architekten „habe ziehen lassen“, wie Baldus es formuliert. Es habe sich rentiert, die Bauleitung zu wechseln. Mit den Arbeiten gehe es voran. Bis Ende Mai sollen der Baulärm im Seniorenhaus endgültig Geschichte sein.

Beim Streitthema „Essen“ setzt die Heimleitung mittlerweile auf einen anderen Caterer. „Es gibt immer noch Klagen, die es immer mal wieder geben wird“, sagt Baldus. Im Großen und Ganzen seien die Bewohner aber zufrieden. Um die Qualität sicherzustellen, probieren die Mitarbeiter das Essen auch immer selbst. CDU-Ratsmitglied Julian Meyers wollte wissen, ob es denn auch eine Evaluation gebe. „Wir fragen die Meinung unserer Bewohner ab“, bestätigte Baldus. Hierfür gebe es ein eigenes Bewertungsformular.

Bei einem drängenden Problem konnte die Seniorenhaus-Leiterin hingegen noch keine Entwarnung geben: dem Personalmangel. Die Einrichtung muss daher auch immer noch Fremddienstleister engagieren. Neun Fachkräfte fehlen derzeit. Doch es gibt Hoffnung, die Lücke zwischen Anspruch und Realität bald zu verkleinern. Die Lösung scheint sich in Serbien zu finden.

Das Seniorenhaus hat einen externen Dienstleister beauftragt, der ihnen Interessenten in dem osteuropäischen Land vermittelt. Vertreter der Einrichtung sind selbst nach Belgrad gereist, haben Gespräche geführt und für 14 Interessenten eine bereits abgeschlossene Hospitanz in den beiden Häusern in Grevenbroich und Korschenbroich organisiert. Sieben von ihnen sollen bald in Korschenbroich arbeiten. „Sie sind alle in Serbien examiniert und sprechen Deutsch“, sagt Baldus. Hier und da fehlten noch Nachschulungen. Zudem seien die Sprachfähigkeiten sicherlich auch noch ausbaufähig. „Doch wir hoffen, dass im Januar oder Februar die ersten neuen Mitarbeiter kommen werden“, sagt Baldus.

„Es gibt auch in der Belegschaft das Gefühl, dass es voran geht“, führt sie weiter aus. Das Team sei in den schweren Zeiten weiter zusammengerückt, Arbeitsabläufe seien optimiert worden. „Bei all dem stehen für uns der Bewohner im Mittelpunkt“, sagt Baldus. „Nicht die Meinung anderer.“

Stellvertretend für die Abordnung des Ausschusses, die vor Kurzem im Seniorenhaus zu Besuch war, schloss sich der Beigeordnete Thomas Dückers den Ausführungen an. „Wir können die Wahrnehmung bestätigen“, sagte er. Der SPD-Stadtverbandsvorsitzende Udo Bartsch stimmte zu. „Es ist offensichtlich besser geworden“, sagte er. Das Schlusswort von Bernd Makowiack (ULLi) konnten dann wohl auch alle unterschreiben: „Wir hoffen, dass jetzt wirklich Ruhe einkehrt.“

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