Eröffnung der „Muziek Biennale Niederrhein“ Weltweit wird gerade für Liedberg komponiert

KORSCHENBROICH · Neue Musik wird es am 4. September in Liedberg geben. Junge Komponisten aus aller Welt arbeiten aktuell an musikalischen Miniaturen, um sie für „Avantgarten“ einzureichen.

 Nina Nierwetberg  Kuratorin Helena Cánovas Parés und Kulturamtsleiterin Michaele Messmann (v.l.).

Nina Nierwetberg  Kuratorin Helena Cánovas Parés und Kulturamtsleiterin Michaele Messmann (v.l.).

Foto: Stadt Korschenbroich

Sie kommen aus den USA und Kanada, aus Japan und Korea, aus Südamerika und dem europäischen Ausland: Junge Komponisten arbeiten gerade weltweit an musikalischen Miniaturen, um sie für „Avantgarten“ einzureichen. Mit diesem Festival hält Neue Musik am Sonntag, 4. September, Einzug in Liedberg – und damit wird in diesem Jahr sogar die „Muziek Biennale Niederrhein“ eröffnet.

Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass die Resonanz auf den erstmaligen Kompositionswettbewerb so groß ist“, sagt Helena Cánovas Parés, künstlerische Leiterin von „Avantgarten“. Vor einigen Wochen hatte sie eine entsprechende Online-Ausschreibung für junge Komponisten bis 35 Jahre platziert. Mittlerweile liegen ihr rund 50 kleine Partituren vor. Maximal zwei Minuten sollen die Stücke lang sein, die klassisch auf Notenlinien eingereicht werden – oder auch wie ein Kurvendiagramm aussehen können. Immerhin handelt es sich um Neue Musik.

Einige dieser Miniaturen werden nun ausgewählt und am 4. September zu hören sein. Der Lohn für die Künstler „ist die Ehre, dass ihre Werke vielleicht in Liedberg uraufgeführt werden. Und sie erhalten einen hochwertigen Mitschnitt.“ Wer noch nie bei „Avantgarten“ war, sollte „mit offenen Ohren“ kommen, rät Helena Cánovas Parés. „Wir führen Musik auf, bei der keine Akademie Vorgaben gemacht hat. Es herrschen ganz andere Regeln. Es wird überraschend und der Ort hat großen Einfluss auf das Klangerlebnis“, verrät sie.

„In and Out“ heißt das diesjährige Oberthema. „Wir haben eine besondere akkustische Situation, ohne Dach, unter freiem Himmel. Aber Mauern haben beispielsweise Einfluss darauf, wie der Klang sich ausbreitet und reflektiert wird. Oder es kommen die Geräusche des Ortes hinzu. Vogelstimmen, Glockenklang, ein Flugzeug.“

Das Erleben von Räumen –, das „In and Out“ – bringt Kulturamtsleiterin Michaele Messmann auch mit den Corona-Erfahrungen in Zusammenhang. „Wir waren in unseren Räumen isoliert, drängten in den Außenbereich, zogen uns wieder in die eigenen vier Wände zurück, suchten Begegnungen im Freien.“ Diese Themen werden auch in der Musik gespiegelt.

Treffpunkt am 4. September ist übrigens der Sandbauernhof. Von 14 bis 18 Uhr geht es dann zu vier Konzertschauplätzen im Innenhof von Schloss Liedberg, in der Vorburg, in einer gerade noch in Renovierung befindlichen Scheune und im Garten des Kunsthauses DreHo. Der Eintritt kostet 18 Euro, ermäßigt 12 Euro, Kinder bis zwölf Jahren haben freien Eintritt. Tickets gibt es ab sofort unter 02161 613107 oder per Mail an kultur@korschenbroich.de.

(bb)
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