Kunst im Korschenbroicher Rathaus Ursula Möseler stellt ungewöhnliche Porträts im Rathaus aus

Korschenbroich · Ursula Möseler zeigt ausdrucksvolle Farbexperimente und Gesichter, zu denen es keine realen Persönlichkeiten als Modelle gab. Besucher sollten sich nicht mit nur einem Blick begnügen.

 Die Korschenbroicher Künstlerin Ursula Möseler stellt ihre Werke in der Reihe „Kunst im Rathaus“ aus.

Die Korschenbroicher Künstlerin Ursula Möseler stellt ihre Werke in der Reihe „Kunst im Rathaus“ aus.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Als Ursula Möseler vor sechs Jahren im Rahmen des Korschenbroicher Kunstfrühlings ausstellte, beteiligte sie sich mit Bildern im Widerspiel mit Marmormehl und empfindlichem Papier. Zur aktuellen Ausstellung in der Reihe „Kunst im Rathaus“ zeigt die Korschenbroicher Künstlerin auf Einladung des Kulturamts sowie dem Freundeskreis für Kunst und Kultur einen seitdem heftigen Wandel im Schaffen: Die Liebe zum Papier ist geblieben, doch die Auseinandersetzung mit Bildraum und Struktur findet momentan bevorzugt in Monotypie und Porträt statt.

Die für die Ausstellung ausgewählten Arbeiten seien während Corona entstanden, erklärt Möseler. 2005 begann sie eine private künstlerische Ausbildung, von 2017 bis 2022 bildete sie sich an der Freien Akademie für Malerei in Düsseldorf Reisholz fort.

Zu den ausgestellten Porträts gibt es keine realen Persönlichkeiten als Modell, und dennoch strahlt ein jedes Blatt eine augenblickliche Empfindung aus. „Zuallererst kommt der Farbauftrag, dann über die Zeichnung das Gesicht“, erklärt Möseler.

Kennzeichnend für diese Reihe sind unterschiedliche Farbintensitäten zwischen licht und verdichtet, wie auch die zum Beispiel überraschende Kombination von Rosa und Blau für ein Porträt. Besucher sollten sich niemals mit einem Blick begnügen, sondern wechselnde Blickpunkte einnehmen. Möseler gibt keine Titel vor, um Betrachtungsvorgaben zu vermeiden.

Den Gedanken, ob das geheimnisvolle Gesicht der vergleichbar großen Malerei mit Gouache und Kohle auf Fabrianopapier eine Maske trägt, kommentiert sie mit offenem Lächeln und sachtem Schulterzucken. Insbesondere bei den Monotypien lebt die Künstlerin ihre Freude am Experimentellen.

Beim Malen auf Glas arbeitet sie etwa mit Spachteln unterschiedlicher Größe, Pinsel und Gummischaber, um zu sehen, was später beim Mehrfachdruck „passiert“. Dabei entstehende abstrakte Strukturen bergen immer auch den Ausdruck von Bewegung mit filigranen wie auch markanten Anmutungen. In Nachbarschaft von Möselers Porträts mag sich vereinzelt auch bei den Monotypien ein Szenarium für ein Gesicht entdecken lassen. Im Vorraum und im Ratssaal dominieren Monotypien im Spektrum zwischen Schwarz und Weiß.

Die Ausstellung im Foyer und Ratssaal, Don-Bosco-Straße 6, ist bis 31. Dezember montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr, zudem donnerstags von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

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