Sandbauernhof in Liedberg „Kunst gegen Bares“ präsentiert vier hoffnungsvolle Talente

Liedberg · Das Kleinkunstformat „Kunst gegen Bares“ fand erstmals nicht in Kleinenbroich, sondern im Liedberger Sandbauernhof statt. Der Moderator Lennard Rosar präsentierte vier Akteure, die beim Publikum sehr gut ankamen.

Der gebürtige Kleinenbroicher Lennard Rosar führte als Moderator durch die Show „Kunst gegen Bares“, die dieses Mal im Sandbauernhof stattfand.

Der gebürtige Kleinenbroicher Lennard Rosar führte als Moderator durch die Show „Kunst gegen Bares“, die dieses Mal im Sandbauernhof stattfand.

Foto: bauch, jana (jaba)

Etwas war neu beim Kleinkunstformat „Kunst gegen Bares“: Erstmals fand es nicht in der Aula der Realschule, sondern im Sandbauernhof in Liedberg statt. Knapp 50 Zuschauer waren gekommen, um vier Kleinkunsttalente zu sehen und später zu belohnen. Das Besondere an dem Format ist ja, dass nach der Vorstellung vier Sparschweine auf ihre Fütterung warten.

Alle vier Akteure kamen beim Publikum sehr gut an. Da wunderte es nicht, dass zwischen dem ersten und zweiten Platz nur ein Unterschied von 2,90 Euro war. Der Stand-up-Comedian Fabian Lampert siegte mit minimalem Vorsprung vor der Konkurrenz.

Es war ein toller Abend und offenbar war auch das Publikum durchweg zufrieden mit dem, was von den hoffnungsvollen Talenten geboten wurde. Statt auf einer Bühne standen die Akteure auf einem Perserteppich-Imitat, hinter ihnen vertikale Stoffbahnen in Schwarz und Weiß. „Das ist hier eine Mischung aus 1001 Nacht und einem Kasperletheater – und ich bin der Kasper“, so der Kommentar von Fabian Lampert dazu.

Durch das Programm führte wieder Lennard Rosar aus Köln, der in Kleinenbroich aufgewachsen ist. Dass über 600 Euro in den Sparschweinen war, wunderte den 29-Jährigen wenig: „Die Korschenbroicher sind großzügig.“

Paul Bank aus Aachen trat als erster Kandidat auf. Erstaunlich: Die Stimme des schmächtigen 22-Jährigen. Das Publikum lauschte ihm gebannt. Er präsentierte drei seiner neueren Songs – Lieder mit Tiefgang wie das von dem Kind, das immerzu Fragen stellt. Er sollte sich den dritten Platz mit Hanna Eschenhagen aus Köln teilen. Sie forderte „alle, die schon mal Geschlechtsverkehr hatten“, auf, ein Geräusch der Ekstase zu machen.

Das Thema des Kapitels ihres Buches, das sie dann vorlas, war Sex zu dritt, eine Premiere mit entsprechenden Unsicherheiten, wer gerade wo an welchen Knöpfen dreht. Die 28-Jährige erklärte später, sie habe recherchiert und nicht Erlebtes aufgeschrieben.

Fabian Lampert sieht irgendwie harmlos aus – er sollte sich aber schnell als bissig entpuppen. An der Kasse beim Discounter hatte er die Menschen beobachtet, den Kunden, der acht Packungen Toilettenpapier und eine Flasche Orangensaft gekauft hat oder den Nikotin-Junkie, der mit heiserer Stimme sagt: „Meister, mach mal den Giftschrank auf.“ Der Zweitplatzierte Julius Esser aus Euskirchen (32) setzt sich mit Bedeutung und Identität von Sprache auseinander. Esser liefert unter anderem Sätze wie diese: „Ich war am Rhein und der Wasserstand stand relativ tief“ oder „Ein Vielleicht macht vieles viel leichter“.

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