Chor mit 14 Mitgliedern Von Klassik bis Pop: Kinderchor beherrscht das ganze Spektrum

Korschenbroich · Das Repertoire des Korschenbroicher Kinder- und Jugendchores ist umfang- und abwechlungsreich. Und das Ensemble, in dem überwiegend 13- bis 16-Jährige singen, ist dem Bach-Chor angeschlossen.

 Gabriele Auel-Knecht (rechts) leitet die Chorproben immer dienstags in der evangelischen Kirche Korschenbroich von 18 bis 19.15 Uhr.

Gabriele Auel-Knecht (rechts) leitet die Chorproben immer dienstags in der evangelischen Kirche Korschenbroich von 18 bis 19.15 Uhr.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Ein munter galoppierendes Fohlen sollte in Melodie und Rhythmus anders klingen als die geschmeidige Katze. Das haben die Mädchen und Jungen vom Kinder- und Jugendchor Korschenbroich früh gelernt beim Hexenlied, in dem von Strophe zu Strophe jedes Mitglied einmal verwandelt wird. Das Ensemble hat selbst darauf gedrungen zu zeigen, wie es sich anfangs auf spielerische Weise rhythmischen und dynamischen Ausdrucksformen näherte. Die fröhliche Kombination von Gesang und Bewegungsspiel macht offenbar immer noch viel Spaß.

Heute umfasst das Repertoire mit Klassik, Popmusik und Mundartliedern sehr unterschiedliche Sparten. Da hat Mozarts „Laudate Dominum“ ebenso seinen Platz wie das musikalische Erbe der Heimat. Eine kleine Hörprobe in der evangelischen Kirche besticht im einfühlsamen und klaren Vortrag. Als das „Kyrieleis“ eines Liedes musikalisch weich und rund erklingt, aber im Wortlaut nicht hundertprozentig klar artikuliert ist, lässt Gabriele Auel-Knecht den Bittruf nachsprechen. Beim nächsten Einsatz lächelt sie zufrieden: Ja, so ist es richtig.

Auel-Knecht ist die eine Hälfte der Chorleitung. Sie überwacht die Stimmbildung, Norbert Brendgen begleitet am Klavier. Ebenso betreuen beide den Bach-Chor, der Werke von Hassler, Bach, Mozart und Britten bis hin zu Bartok und Hindemith einstudiert. Der junge Chor ist dem Bach-Chor als eigenständige Formation angegliedert, und so stehen denn auch beim Nachwuchs Werke von Bach auf dem Probenplan. „Die Mundartlieder haben hier ebenso ihren Platz. Wir sind schließlich im Rheinland“, sagt Auel-Knecht.

Unter den 14 Chormitgliedern ist Ida mit ihren neun Jahren zwischen überwiegend 13- bis 16-Jährigen die Jüngste. „Die meisten hören auf, wenn sie ihr Abitur machen und für Studium oder Ausbildung in alle Winde zerstreut werden,“ sagt Auel-Knecht. Sie wird von allen nur „Ele“ gerufen. 2004 hat sie in ihrem Wohnzimmer einen Ursprungschor aus Klavierschülern gegründet. Ein Teil des Chores speist sich aus dem Kinderchor, den sie früher mit Brendgen in der Grundschule Herrenshoff betreute. Neben Nora, Lilli und Anna fand so die 13-jährige Nina zum Chor. „Ich bin seit der ersten Klasse dabei. Singen macht Spaß, und hier lernen wir die richtige Technik dafür“, erzählt Nina.

Die gleichaltrige Julina stieß erst vor kurzem dazu und fühlt sich ebenfalls sehr wohl. Solistische Einsätze sollen den zwölf Sängerinnen und zwei Sängern Sicherheit geben und ein selbstbewusstes Auftreten stärken. „Man kann singen lernen, nicht nur die Töne, sondern auch den Körperklang“, betont Auel-Knecht. Sie ist überzeugt, dass Singen auf jedem Stundenplan stehen sollte. Die Chorarbeit ist ihr eine Herzensangelegenheit, geboren aus der Begeisterung für die Musik und gedacht als besonderes Angebot in einer zunehmend digitalen Welt. Eine solche Erfahrung bietet die Musikerin auch Menschen, die nicht in einem Chor organisiert sind. Viermal im Jahr lädt sie mit Brendgen zum kostenfreien Sing-Mit-Abend in die Alte Schule ein.

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