Kunst im Rathaus Korschenbroich Katharina von Koschembahr hat ein Faible für Wasser als Motiv

Korschenbroich · Die Motive Wasser, Frau und Tier sind in den Bildern der Künstlerin häufig vertreten. Aktuell stellt sie in der Reihe „Kunst im Rathaus“ ihre Werke in Korschenbroich aus.

Die Malerin Katharina von Koschembahr hat ihre Ausstellung in der Reihe „Kunst im Rathaus“ eröffnet.

Die Malerin Katharina von Koschembahr hat ihre Ausstellung in der Reihe „Kunst im Rathaus“ eröffnet.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

In der Begegnung von Frau und Schwan lässt das Ölbild „Schwanenspiegel“ für einen Moment die Erinnerung an die mythologische Königstochter Leda mit dem Schwan aufblitzen. Ob Katharina von Koschembahr tatsächlich derartiges andachte, lässt sie mit geheimnisvollem Lächeln offen. Die Künstlerin stellt aktuell in der Reihe „Kunst im Rathaus“ aus.

Ein Bezug zu Mythologie und Märchen ist ihr nicht fremd, wie frühere Gastspiele in Korschenbroich und Bilder der aktuellen Ausstellung belegen. Doch von einer Präsentation im Kulturbahnhof vor einigen Jahren grenzt sie sich heute ab. Der damals angestoßene Bezug zum Märchen sei ihr inzwischen zu narrativ, bekennt die 47-Jährige.

Das 2008 entstandene Ölbild „Schwanenspiegel“ ist mit Abstand das älteste Gemälde ihrer aktuellen Schau. In der Kombination der Motive Wasser, Frau und Tier reiht sich die Arbeit dennoch inhaltlich perfekt ein in die Bildauswahl im Rathaus. Wasser hat es der Künstlerin offensichtlich angetan. Es liefert ihr den Anlass zur malerischen Gestaltung von Verwandlung, Transparenz und Auflösung im Gegenspiel fester und sich auflösender Formen.

Als ältestes Schaffensbeispiel an diesem Ort macht die genannte Arbeit im Vergleich mit jüngeren Bildern eine Entwicklung bewusst. Aktuell sind Spiegelungen, Reflexion, Lebendigkeit des Elements wesentlich stärker herausgearbeitet als noch 2008. Viele Arbeiten provozieren den Widerspruch zu scheinbar festgesetzten Bilderwartungen und damit einen surrealen Zug. Dabei treffen zum Beispiel Frauenfiguren in traumgleichen Motivkombinationen auf Raubkatzen oder deren verfremdete Spiegelungen im Wasser.

„Ich finde die Kombination spannend. Das Bild einer Frau im Wasser wird oft mit der Vorstellung verbunden, sie ruhe in sich“, sagt die Künstlerin zum Störfaktor der Erwartung. Sie liebt es, über eine fein ausgestaltete Malerei Stofflichkeit zu assoziieren, die etwa das Gefieder eines Schwans so flauschig wirken lässt. Insbesondere die Bilder mit Kois zeigen, wie sehr die Künstlerin kräftige, ungemischte Farben liebt. Früher malte von Koschembahr ausschließlich in Öl auf Nessel. Inzwischen wählt sie oft die Mischtechnik von Eitempera und Öl. Die Ölfarbe sitze auf Eitempera besser auf, so die Künstlerin. Im Ratssaal zeigt sie vorwiegend großformatige Gemälde, im Flur kleine Bilder, Drucke, zart anmutende Radierungen und eine dreiteilige Reihe in Acryl und Öl auf Aludibond.

Öffnungszeiten bis 31. März: Montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr, außerdem donnerstags von 14 bis 18 Uhr. Die Künstlerin führt am 9. März von 12.30 bis 13 Uhr durch die Ausstellung.

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