Jazzcafé in Liedberg Endlich wieder ein Jazzcafé im Sandbauernhof

Liedberg · Das Jubiläumsjahr des Jazzcafé musste lange auf seinen Start warten. Den Auftakt nach Corona-Zwangspause gab nun das Duo „Summit“ mit Gitarrist Joscho Stephan.

 Joscho Stephan an der Gitarre eröffnete mit dem Duo „Summit“ das Jazzcafé nach der Corona-Pause.

Joscho Stephan an der Gitarre eröffnete mit dem Duo „Summit“ das Jazzcafé nach der Corona-Pause.

Foto: bauch, jana (jaba)

Fast ein halbes Jahr musste vergehen, bis das Silberjubiläum des Jazz-Cafés auch musikalisch besiegelt wurde. Im Sandbauernhof, am Ursprungsort der beliebten Reihe, begeisterte Gitarrist Joscho Stephan im Verbund mit dem Duo „Summit“ im mitreißenden Auftakt. Das Feuerwerk aus lateinamerikanischer Musik, Pop Klassikern, Eigenkompositionen der beteiligten Musiker und Stücken in Tradition von Django Reinhardt gab es an einem Abend gleich zweimal.  Denn nur so konnten bei Einhaltung aktueller Abstands- und Hygieneregeln zumindest zweimal 40 Zuhörer den verspäteten Start ins Jahresprogramm erleben.

„Vor ein paar Wochen hätten wir noch nicht gedacht, dass dieses Konzert stattfinden könnte“, bekannte Bürgermeister Marc Venten zur Begrüßung. Er würdigte Leonard Gincberg, den Initiator und künstlerischen Leiter der Reihe, als „Mister Jazz-Café“.

In den zurückliegenden 25 Jahren holte der Schlagzeuger und Perkussionist Jazz-Legenden wie Charlie Mariano, Seal, Klaus Doldinger, Barbara Dennerlein und Peter Fessler nach Korschenbroich und sicherte der Reihe einen festen Platz in der hiesigen Kulturszene. Nach der coronabedingten Zwangspause von über einem Jahr betonte Gincberg, „total glücklich“ zu sein, mit dem Jazz-Café endlich wieder durchstarten zu können. Mit dem Pianisten Hans-Günther Adam formierte er als Duo „Summit“, das sich mit dem Gitarristen zum kongenialen Trio verband.

Die Musiker begeisterten mit überschäumender Spielfreude, Virtuosität, perfektem Timing und Temperament. 2018 habe man am gleichen Ort erstmals gemeinsam gespielt und sich nun nur einmal zur Probe getroffen, um die Stimmen abzusprechen, verriet Stephan, bekannt für kreative Verknüpfungen von Gypsy Swing mit Latin, Klassik und Pop.

Django Reinhardt dürfe nicht fehlen, so der Gitarrist, der unter anderem eine schöne Ballade aus dem Fundus des Vorreiters im europäischen Jazz auswählte. In Improvisationen über „Pee Wee“ Ellis´ „The Chicken“ würzte das Trio Elemente aus Gospel und Funk mit witzigen und assoziativen Akzenten. Zu Gincbergs Salsa-Stück rundeten virtuos eingesetzte Handtrommeln die auch klangmalerisch farbig entfaltete Rhythmik ab.

Nächstes Konzert: „Son Seis“ am 20. August, 20 Uhr, Forum Realschule.

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