Von Down Under nach Liedberg Sogar Neuseeländerin kommt zum Fest der Sinne
Liedberg · Die Liedberger Künstlerin Gabriela Drees-Holz will mit einer Gemeinschaftsausstellung für Klimaschutz sensibilisieren. Ihr Aufruf, gehäkelte Schmetterlinge zu schicken, stieß auf große Resonanz. Das angestrebte Ziel von 2000 Stück scheint realistisch.
Das Wohnzimmer im Kunsthaus Dreho ist so voll wie selten zuvor. Hier sammelt die Künstlerin Gabriela Drees-Holz Objekte als Puzzlesteine für die kommende Ausstellung im Garten und Innenbereich des Kunsthauses Dreho. Geplant ist ein Fest der Sinne, das – unterstützt durch Düfte – für den Klimaschutz sensibilisieren soll.
Das Projekt ist inhaltlich verknüpft mit den Installationen Rettungsnest und Arche Noah, die Drees-Holz 2022 an verschiedenen Orten gezeigt hat. In Anlehnung an das biblische Thema der Arche Noah setzt die Liedbergerin dieses Mal auf Beteiligung vieler Menschen. Die sind aufgefordert, Schmetterlinge zu häkeln, die im „Rettungsnest“ in Handarbeit entstandene Blüten „umschwirren“ werden. Ein Aufruf zur Mithilfe stieß auf große Resonanz, so dass das angestrebte Ziel von 2000 gehäkelten Insekten realisierbar erscheint. Eine Dame schickte 110 Häkeltiere und zehn Euro für Blumensamen.
Es trafen sogar Kartons aus Venezuela und Neuseeland ein. Drees-Holz setzt in Gemeinschaftsausstellungen gerne auf internationale Künstler. So soll es auch im Mai sein. Eine in Ungarn lebende Deutsche filzte unter dem Eindruck des Ukrainekrieges einen Friedensteppich aus handgearbeiteten Stücken, die ihr aus der ganzen Welt zugeschickt wurden. Der Teppich soll erstmals in Liedberg gezeigt werden. Aus Neuseeland will die Künstlerin Karen Sewell für ihre Lichtinstallation einfliegen. Die Kernthemen Rettungsnest, Teppich und Lichtinstallation werden ergänzt um Kunst aus den Bereichen Acryl, Aquarell, Ebru- und Lego-Kunst. Die Mönchengladbacher Künstlerin Ora Avital wird Drahtkunstwerke zum Thema Schmetterling zeigen. Auch Mitglieder der Künstlergruppe „Der blaue Rheydter“ beteiligen sich.
„Meine Vorgabe ist, keine Dramen und auch nicht den erhobenen Finger zu zeigen. Ich möchte ein Loblied auf die Natur und ein Fest der Sinne inszenieren, um auf diesem Wege zu sensibilisieren“, so Drees-Holz. Zu vielen Akteuren sollen auch Grundschul- und Kita-Kinder aus dem historischen Ortskern stoßen.
Für die Schüler will sie 100 alte Kinderschuhe in weiße Farbe tauchen, um diese – wie eine zur Verfügung gestellte Stoffpuppe – zum Thema gestalten zu lassen. Ausstellungsbesucher sollen die Möglichkeit bekommen, spontan vor Ort Schmetterlinge zu basteln. „Ich möchte mit der Partizipation das Einzelkämpfertum des Künstlers aufbrechen. Ich merke, dass die Leute Freude haben, über ihre Beiträge Teil der Ausstellung zu sein“, sagt die Künstlerin. Sie verspricht, die Namen aller Beteiligten zu nennen, die einverstanden sind. Kontakt ist per E-Mail möglich.