In Korschenbroicher Ortsmitte ab 12. Juni So wirken sich die Kanalsanierungen aus

Korschenbroich · Bei der Bürgerversammlung zur Kanalsanierung wurde über Starkregenvorsorge, Parkplätze und Umleitungen informiert. Eine praktische Lösung gibt es mit der Baufirma: Dafür sollten Anwohner ihre Tonnen beschriften.

Infomierten über den Kanalbau (v.l.): Beigeordneter Georg Onkelbach, Yvonne Türks und Thomas Kochs (SEK) sowie Bürgermeister Marc Venten.

Infomierten über den Kanalbau (v.l.): Beigeordneter Georg Onkelbach, Yvonne Türks und Thomas Kochs (SEK) sowie Bürgermeister Marc Venten.

Foto: Friedhelm Ruf

Da hatte die Stadt wohl auf ihrer Internetseite schon zu umfangreich über die Kanalbauarbeiten informiert. Denn bei der Bürgerversammlung zum Thema blieben die Stühle im Ratssaal weitgehend leer. Lediglich 18 Frauen und Männer waren gekommen, um sich vom Leiter des Städtischen Entsorgungsbetriebs Korschenbroich (SEK), Thomas Kochs, über die Bauarbeiten informieren zu lassen.

Dabei ging es in erster Linie um Absperrungen, Erreichbarkeit, Parkmöglichkeiten, Buslinien und Umleitungen. Und natürlich um das Kanalsystem. Die Rohre aus den 1940er, 1960er oder 1980er Jahren seien geprüft worden, einige müssten nun dringend erneuert werden. Seit 2016 saniert die Stadt die Rohre in ihrem Untergrund. In Lüttenglehn, Sandhausen, Liedberg und Pesch sind die Arbeiten bereits abgeschlossen. In Kleinenbroich wird seit 2019 der Kanal saniert. Und in diesem Jahr geht es in den Ortskern.

Im Bereich Hoher Weg und Finkenstraße haben die Arbeiten am 3. April begonnen und neigen sich nun dem Ende zu. „Größere Beeinträchtigungen bringt die Kanalerneuerung in der Don-Bosco-Straße und der Borrenstraße von Juni bis Mitte September mit sich“, sagte Kochs. Start ist am 12. Juni und nicht wie angekündigt am 5. Juni.

Dort soll mit einem großen Mauerwerksschacht im Kreuzungsbereich Borrenstraße/Don-Bosco-Straße begonnen werden. Dafür muss die Kreuzung komplett gesperrt werden. Es bleibt lediglich eine Lücke für Rettungsfahrzeuge. Fußgänger werden auch weiter die Rathäuser und das Gymnasium erreichen, doch mit dem Auto wird es schwer. Zwar soll eine einspurige Verkehrsführung eingerichtet werden, aber wo Schulen betroffen sind, sollte zum Beispiel auf Elterntaxis verzichtet werden. „Wir werden das intensiv kontrollieren und nicht dulden, dass andere Menschen gefährdet werden“, sagte der Beigeordnete Georg Onkelbach.

Möglichst wenig Autoverkehr gilt auch für die weiteren Arbeiten an der Heinrich Lersch-Straße und dem Stichweg Heinrich-Heine-Straße. Da die Bauarbeiten jeweils abschnittsweise erfolgen, der Kanalbau also in der Straße wandert, sind Zufahrtswege zum eigenen Grundstück für eine gewisse Zeit stark eingeschränkt, sofern nicht eine ganze Kreuzung gesperrt werden muss. Umgeleitet wird der Busverkehr, wobei mit Verspätungen von bis zu zehn Minuten zu rechnen sei, erklärte Kochs. Er empfahl allen Ortskundigen, die Bereiche weiträumig zu umfahren. Zusätzliche Umleitungen werde es nicht geben.

Eine interessante Lösung erläuterte Kochs zum Thema Müllabfuhr nach einer Frage aus dem Publikum. Wenn vor einem Haus saniert werde, können Bewohner ihre Mülltonnen wie bisher an die Straße stellen. „Die Mitarbeiter der Baufirma bringen diese dann zu einer Sammelstelle, wo sie in die Abfuhrfahrzeuge entleert und zurückgebracht werden.“ Wenn Anwohner jedoch nicht deutlich Namen und Anschrift auf die Tonne schreiben, könne es passieren, dass Nachbars Tonne vor dem eigenen Haus stehe. „Fragen sie da den Polier“, sagte Kochs.

Neben den Kanalbauarbeiten geht es bei der Sanierung auch um die privaten Hausanschlüsse, wenn der SEK dort einen Sanierungsbedarf sieht und dies dem Eigentümer mitteilt. Ein weiteres Thema ist die Ordnung im Untergrund, wo mit allen Anbietern von Gas-, Strom-, Telefon- oder Breitbandkabeln die Sanierung abgesprochen und eventuell Synergieeffekte genutzt werden. Zudem wird das Kanalnetz der Stadt begradigt, wenn es vorher zuweilen eine Straße gequert hat.

Doch das ist nicht alles, denn Korschenbroich will eine Schwammstadt werden. Mit der Kanalsanierung wird es daher auch eine Starkregenvorsorge geben. Deshalb informierte auch Starkregenberaterin Yvonne Türks bei der Versammlung. „In der Innenstadt wollen wir die Ströme blockieren und sie über Rinnen ablaufen lassen“, sagte Kochs. So solle verhindert werden, dass es Überschwemmungen nach starken Regenfällen gebe, wie das heute etwa an der Steinstraße der Fall sei.

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