Kinder in Korschenbroich Korschenbroich braucht mehr Kitaplätze

Korschenbroich · Im kommenden Kitajahr werden 1035 Kinder Anspruch auf einen Kitaplatz haben. Dafür reicht vor allem in den Stadtteilen der aktuelle Platz nicht aus. Eine mögliche Lösung könnten Pflegestellen mit mehreren Tagesmüttern sein.

 Schon jetzt fehlen in einigen Stadtteilen Kitaplätze. Im kommenden Kindergartenjahr werden es noch mehr sein.

Schon jetzt fehlen in einigen Stadtteilen Kitaplätze. Im kommenden Kindergartenjahr werden es noch mehr sein.

Foto: Michael Kleinrensing

„Eine Projektgruppe prüft derzeit, ob ein neuer Kindergarten gebaut werden muss, das Ergebnis wird bis Ende des Jahres vorliegen“, kündigte die zuständige Geschäftsbereichsleiterin Michaele Messmann nun im Ausschuss für Bildung, Jugend und Sport an. Vorausgegangen war in der Sitzung ein Bericht über die Kindergartenbedarfsplanung von Antonius Berheide vom Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss. Er machte anhand von Zahlen deutlich, wie angespannt die Lage derzeit ist, vor allem in Kleinenbroich und Liedberg. „Im Kindergartenjahr 2013/14 hatten wir 766 Kinder unter drei Jahren und 793 über drei Jahren“, erklärte Berheide. Fünf Jahre später werden in den Kitas 955 Kinder unter drei Jahren und 959 über drei Jahren betreut. „Und es werden nicht weniger werden“, prophezeite der Jugendamts-Mitarbeiter.

Durch Tagesmütter werden aktuell 130 Kinder betreut – so viele wie nie zuvor. „Außer in der Kita an der Hochstraße haben wir kaum noch Luft“, erklärte Berheide. Zum Kindergartenjahr 2019/20 rechnet er mit 1.035 anspruchsberechtigten Kindern, es stehen derzeit aber insgesamt nur 1008 Plätze zur Verfügung. In Kleinenbroich fehlen schon jetzt 40 Plätze für Kinder über drei Jahren, in Liedberg werden im kommenden Kindergartenjahr wahrscheinlich 21 Plätze für Kinder über drei Jahren fehlen. Erschwerend kommt hinzu, dass zu erwartende Kinder aus den beiden großen Baugebieten noch nicht in der Bedarfsplanung berücksichtigt werden. Antonius Berheide erklärte, dass man im Baugebiet Niersaue mit 0,7 Kindern pro Wohneinheit rechnen könne. Bei 225 Wohneinheiten wären das 158 Kinder, darunter 79 über drei Jahre sowie 37 jüngere. Im Wohngebiet Holzkamp mit 160 Wohneinheiten werden nach der bewährten Formel 112 Kinder leben, darunter 56, die über drei Jahre alt sind und 27 jüngere. Hinzu komme, dass auch an vielen anderen Stellen vereinzelt gebaut werde.

Berheide erklärte, Glehn sei derzeit gut versorgt und Korschenbroich ganz gut, also etwas schlechter, aber immer noch besser als die übrigen Ortsteile. Not macht bekanntlich erfinderisch und ganz in diesem Sinne wird das Jugendamt des Rhein-Kreises Neuss versuchen, neue Wege zu gehen. Eine Möglichkeit, die derzeit geprüft wird, sind Großtagespflegestellen – hier können durch bis zu drei Tagesmütter bis zu neun Kinder betreut werden. Die Überlegungen werden offenbar konkreter, Berheide sagte eine Ortsbegehung in einem möglichen Objekt in Kleinenbroich zu. Ansonsten gelte, dass es nicht leicht sei, neue Tagesmütter beziehungsweise –väter zu finden. „Wir werden hier intensiv werben müssen“, erklärte Berheide.

Wolfgang Lieser (CDU) freut sich, dass es in der Stadt Korschenbroich so viele Kinder gibt: „Es ist schön und es ist auch ein Kompliment an die Stadt, dass so viele Familien mit Kindern hier wohnen möchten.“

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