Das Dorf vor 100 Jahren Historisches Korschenbroich-Modell im Ortskern aufgestellt
Korschenbroich · Die Künstlerin Stephanie Hermes hat den alten Ortskern als Bronzeguss geschaffen. So wie er 1920 ausgesehen hat. Das Ergebnis wurde an der Sebastianusstraße der Öffentlichkeit übergeben.
Es ist vollbracht. Ein Jahr lang beschäftigte die Künstlerin Stephanie Hermes das Projekt, den alten Korschenbroicher Ortskern von 1920 als Bronzeguss herzustellen (wir berichteten). Jetzt wurde das Ergebnis an der Sebastianusstraße aufgestellt und feierlich der Öffentlichkeit übergeben.
„Das war in der Tat eine Herausforderung, die ich gerne angenommen habe“, sagte Hermes bei der Präsentation ihres Modells. Viele alte Pläne und Fotos auch unterschiedlichen Episoden Korschenbroicher Geschichte hatte sie abgleichen müssen, um der damaligen Realität möglichst nahe zu kommen. „Ich hoffe, dass das Ergebnis Korschenbroich so darstellt, wie es wirklich aussah“, sagte Hermes. „Ob es gelungen ist, müssen sie jetzt entscheiden.“
Die Gäste, darunter Bürgermeister Marc Venten, zeigten sich von dem Ergebnis sehr angetan. „Keiner, der von außerhalb kommt, hätte es besser machen können“, sagte er und verwies darauf, dass mit Hermes auch bewusst eine Korschenbroicher Künstlerin beauftragt worden sei. Die Idee, überhaupt ein solches Modell aufstellen zu lassen, sei Venten gemeinsam mit dem Denkmalbeauftragten Günter Thoren gekommen. Die Grundfrage sei gewesen: „Wie sah der Korschenbroicher Ortskern eigentlich vor 100 Jahren aus.“ Er sei froh, dass das ab heute jeder selbst begutachten könne. „Korschenbroich war damals noch ein echtes Dorf“, sagte Venten.
Und wirklich: An vielen Stellen, an denen sich heute Wohn- und Geschäftsgebäude befinden, waren vor 100 Jahren noch Felder und Wiesen. Bezirksbundesmeister Horst Thoren war auch zum Einweihungstermin gekommen und gab anhand des Modells Einblicke in die Dorfgeschichte.
Das Modell, das zur Hälfte über einen Heimat-Fonds des Landes NRW finanziert wurde, soll, wenn es nach Horst Thoren geht, auch noch nicht das letzte derartige Projekt in Korschenbroich sein. „Es gibt genug Pläne“, sagte er zu möglichen Sponsoren wie der Sparkasse, die auch für das Ortskern-Modell einen großen Spendenbeitrag leistete. Zehn Prozent der Kosten übernahm die Stadt Korschenbroich.
