Versammlung der Löschgruppe Liedberg Übergabe der historischen Protokollbücher aus Liedberg
Liedberg · Die Löschgruppe Liedberg konnte sich wieder zur Mitgliederversammlung treffen. Dabei wurden auch die historischen Protokollbücher übergeben. Sie stammen aus der Gründungszeit der Feuerwehr in Liedberg.
Die Löschgruppe Liedberg konnte nach langer Pause wieder eine Mitgliederversammlung abhalten. Hans Jakob Erkes legte die Geschäftsberichte für die zurückliegenden drei Jahre vor. Nach 40 Jahren im Vorstand stand er jetzt für das Amt des Schriftführers nicht mehr zur Verfügung.
Stadtbrandmeister Frank Baum verlieh ihm die silberne Ehrennadel vom Verband der Feuerwehren im Rhein-Kreis Neuss. Die neue Schriftführerin heißt Stephanie Dyckers – sie war bislang Stellvertreterin von Hans Jakob Erkes. Der neue stellvertretende Schriftführer ist Kevin Nell.
Erkes übergab seiner Nachfolgerin die historischen Protokollbücher seit der Gründung der Löschgruppe im Jahre 1908 – einer Zeit, in der die Eintragungen noch handschriftlich erfolgten. Der seit 2002 amtierende Schriftführer hütete die in drei stabilen DIN-A-4-Kladden enthaltenen Aufzeichnungen buchstäblich wie seinen Augapfel und bewahrte sie folglich auch zu Hause auf.
2020 rückte der Löschzug 46 Mal, 2021 48 Mal und im vergangenen Jahr 42 Mal aus. Die Liedberger Blauröcke sind fast wunschlos glücklich, bis auf eine Ausnahme: Am Knotenpunkt vor ihrer Wache hätten sie gerne einen Kreisverkehr. Der zuständige Dezernent und Kämmerer Thomas Dückers bat sie, diesen Wunsch schriftlich bei der Verwaltung einzureichen.
Mit 29 Aktiven – hinzu kommen drei Kameraden in der Altersabteilung – hat die Löschgruppe eine ausreichende Stärke. „Wir freuen uns natürlich trotzdem über personelle Verstärkung“, erklärte der Löschgruppenführer Michael Kluth. Die Pandemie habe die personelle Situation tagsüber indirekt sogar verbessert – das liege daran, dass mehr Feuerwehrleute im Homeoffice sind und somit schneller den Einsatzort erreichen können. Auch mit der technischen Ausstattung ist Michael Kluth zufrieden. Den spektakulärsten Einsatz löste ein gelbes Pulver in einem Brief aus, den ein Bürger erhalten hatte – unsere Redaktion berichtete. Das Pulver sollte sich als ungefährlich herausstellen.
Ein weiterer außergewöhnlicher Einsatz folgte im Dezember: Ein Pferd war im Hoppbruch gestürzt und gestorben. Der Kamerad Heinz Werner Blankertz kam mit seinem Traktor, um den Tierkadaver zu bergen. Die Kameradschaft wird nach der Pandemie wieder großgeschrieben. Wie groß der Nachholbedarf an geselligem Beisammensein ist, beschreibt Kluth so: „Ich verließ die Mitgliederversammlung um zwei Uhr nachts, und ich war nicht der Letzte.“
Nächstes Jahr werden wieder Vorstandswahlen auf der Tagesordnung stehen. Kluth ist seit 2006 Einheitsführer. Der 48-Jährige hat vor, dann wieder zu kandidieren.