Die Neuen im Stadtrat Korschenbroich Heiner Bäther will gegen Ungerechtigkeit kämpfen

Serie | Korschenbroich · Der Ratsherr der Partei Die Linke hält einen Sozialpass für Geringverdiener für sinnvoll. Warum er eine Entscheidung, die ihm Kritik eintrug, immer noch richtig findet.

Vor acht Jahren trat Heiner Bäther in die Partei Die Linke ein, nun gehört er erstmals dem Korschenbroicher Stadtrat an. Was den gebürtigen Lank-Latumer, der in Bösinghoven aufgewachsen ist, bewegte, politisch aktiv zu werden: „Die schnell wachsende soziale Ungerechtigkeit in unserem Lande. Man darf die nicht vergessen, die abgehängt worden sind“, sagt der 51-Jährige, der sechs Jahre lang Kreissprecher der Partei war.

 Heiner Bäther wohnt in Steinforth-Rubbelrath.

Heiner Bäther wohnt in Steinforth-Rubbelrath.

Foto: Die Linke Korschenbroich

Obwohl er gesundheitlich „nicht ganz auf der Höhe ist“, wie er sagt, bereut er eine Entscheidung nicht, die auf heftige Kritik stieß: Dass er eine Fraktionsgemeinschaft mit Wolfgang Hübgens vom Zentrum gebildet hat, findet Bäther nach wie vor richtig: „Das Ratsmandat ist personenbezogen, und ich weiß gar nicht, was es am Zentrum auszusetzen gibt. Diese Partei hat sich schon sehr früh für Frauenrechte eingesetzt. Außerdem komme ich sehr gut mit Wolfgang Hübgens klar, wir haben in vielen Punkten dieselbe Meinung.“ Weniger gut spricht er von denen, die diese Zusammenarbeit kritisieren – wie der Ortsverband Neuss: „Die sind sehr DKP-lastig.“

Bäther ist seit zwölf Jahren mit einem Mann verheiratet, der sich auch für Die Linke engagiert. Er arbeitet in der Landesgeschäftsstelle in Düsseldorf für die NRW-Linke. Als staatlich geprüfter Techniker im Gartenbau hat Bäther bis 1998 gearbeitet. Später war er unter anderem in der Werbung tätig und Einsatzleiter bei einer Schulbusfirma. Aktuell arbeitet er für die Bundestagsabgeordnete Ingrid Remmers, die verkehrspolitische Sprecherin der Linken im Bundestag. Zu seinen Hobbys gehören sein Mischlingshund und sein Garten. „In Steinforth-Rubbelrath ist es sehr idyllisch, aber man braucht ein Auto“, sagt  Bäther.

Seinen Einsatz im Rat vergleicht er mit dem Kampf gegen Windmühlen. Sein Motto: Wer aufgibt, hat schon verloren. „Meine Aufgabe ist es unter anderem, auf Ungerechtigkeiten aufmerksam zu machen“, sagt Bäther. Man müsse Menschen mit geringen Einkommen Erleichterungen verschaffen. Bäther schwebt ein Sozialpass vor, der die vergünstigte oder kostenlose Nutzung von Kulturangeboten oder Schwimmbadbesuchen ermöglicht. Weitere Ideen: die Hundesteuer senken, wenn Herrchen oder Frauchen im Rentenalter sind; mehr sozialer Wohnungsbau. Im kleinen Rahmen Verbesserungen schaffen, das hat sich Heiner Bäther vorgenommen: „Ich habe ja noch fast fünf Jahre Zeit.“

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