Finanzlage in Korschenbroich Pandemie-Haushaltsverluste bleiben weiterhin unklar

Korschenbroich · Mit sieben Millionen Euro beziffert Korschenbroichs Stadtkämmerer Thomas Dückers die Haushaltsverschlechtungen. Durch Hilfen von Land und Bund könnte der Schaden auf 2,5 Millionen Euro sinken. Doch vieles bleibt vage.

 Wie hier der Hauptausschuss im Mai tagte auch der Stadtrat am Donnerstag wieder in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich.

Wie hier der Hauptausschuss im Mai tagte auch der Stadtrat am Donnerstag wieder in der Aula des Gymnasiums Korschenbroich.

Foto: bauch, jana (jaba)

Es ist eine der eher unschönen Aufgaben des Stadtkämmerer-Daseins. Thomas Dückers muss in der Corona-Krise regelmäßig neue Verlustmeldungen verbreiten. Wie beim jüngsten Zwischenbericht blieben dabei auch in der aktuellen Ratssitzung noch einige Fragen unbeantwortet.

„Eine Aussage zu der Gesamtsumme der finanziellen Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den städtischen Haushalt kann zu diesem Zeitpunkt lediglich annähernd getroffen werden“, schreibt Dückers im Fazit seines Berichts. „Es bestehen, wie dargelegt, noch erhebliche Unsicherheiten.“ Die angesprochenen Unsicherheiten beziehen sich zum einen darauf, dass sich manche Verluste wie beispielsweise bei der Einkommens- und Umsatzsteuer bis heute nur annähernd berechnen lassen. Zum anderen, dass Land und Bund zwar Hilfen in Aussicht gestellt haben, deren genaue Berechnung aber in Teilen unklar ist.

Auf dieser vagen Grundlage geht Dückers derzeit von rund 7 Millionen Euro „Pandemie-bedingten Haushaltsverschlechterungen“ aus. Stellt er dem die geplante Übernahme der Gewerbesteuerausfälle und die Aufstockung der Stärkungspaktmittel gegenüber, sei jedoch derzeit „nur“ mit einem finanziellen Schaden von rund 2,5 Millionen Euro zu rechnen.

Wie Dückers auf Nachfrage von SPD-Fraktionschef Albert Richter erklärte, gehe er derzeit auch davon aus, dass dennoch der Haushalt nach den alten Regularien des Haushaltspaktes ausgeglichen werden müsse. Bernd Makowiack (Ulli) störte sich an der großen Schwankung zwischen maximalem und erhofftem wirklichem Verlust. Das sei auf „tönernen Füßen gebaut“, sagte er. Bürgermeister Marc Venten (CDU) entgegnete, dass Ausgleichszahlungen des Bundes ja angekündigt seien. Es gehe lediglich um deren Höhe.

(mlat)
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