Nach einem halben Jahr Das Hallenbad Korschenbroich hat wieder geöffnet

Korschenbroich · Seit den Sommerferien war das Korschenbroicher Schwimmbad geschlossen, nun ist die aufwendige Sanierung beendet. Eine neue Lüftungsanlage wird die Energiekosten deutlich senken. Der Außenbereich soll noch aufgewertet werden.

 Das Schwimmbad in Korschenbroich steht ab sofort wieder allen Sportlern, Schulen und Vereinen zur Verfügung.

Das Schwimmbad in Korschenbroich steht ab sofort wieder allen Sportlern, Schulen und Vereinen zur Verfügung.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Der mit Spannung erwartete Anruf kam am Montagvormittag: Das Labor, das eine Wasserprobe des Korschenbroicher Hallenbades untersucht hatte, hatte keine Keime gefunden. Seit dem gestrigen Dienstag steht das Bad endlich wieder Schulen, Vereinen und anderen Benutzern zur Verfügung. Es war mit Beginn der Sommerferien geschlossen worden.

Grund war der Einbau einer neuen Lüftungsanlage. Diese rund eine Million Euro teure Investition wird im Rahmen eines Energieeinsparcontractings von einem Unternehmen vorfinanziert. In den kommenden Jahren werden die eingesparten Mittel auf das Konto dieses Unternehmens überwiesen. Erst wenn die eingesparten Mittel die Eine-Million-Euro-Grenze überschreiten, wird der städtische Haushalt durch die Einsparungen in den darauffolgenden Jahren entlastet. Die Umwelt profitiert ab sofort: Michael Deprez, Leiter des Gebäudemanagements, geht davon aus, dass 40 Prozent der bisherigen Energiekosten eingespart werden können.

Möglich macht dies vor allem eine ebenso moderne wie komplexe Wärmerückgewinnungsanlage, die die Wärme aus der verbrauchten Luft zieht und sie – angereichert mit frischer Luft – wieder dem Bad zuführt. Zuvor hatte die Stadt bereits mit eigenen Mitteln die „Hülle“ des Bades isoliert, die Fassade erneuert und eine Dreifachverglasung verbaut. Außerdem war in ein Mini-Blockheizkraftwerk investiert worden. „So ganz bei Null musste also in Bezug auf die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit nicht angefangen werden“, sagte Deprez. Eigentlich hätte das Bad bereits nach den Herbstferien wieder öffnen sollen – wenn da nicht die verrosteten Auflegern entdeckt worden wären – sie sind das Bindeglied zwischen Dach und Gebälk. In den 1970er Jahren waren sie in verzinktem Stahlblech ausgeführt worden. Die Verzinkung war nicht in der erforderlichen Stärke aufgetragen worden. Nicht zuletzt durch das Chlor waren die Bleche verrostet.

Jetzt wurden neue Aufleger aus Edelstahl montiert – für die Stadt eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von 109.000 Euro. Die Arbeiten waren erfolgt, nachdem ein unabhängiger Statiker von der Stadt mit der Prüfung beauftragt worden war und dringenden Handlungsbedarf festgestellt hatte. Dadurch hatte die Wiedereröffnung um gut zwei Monate verschoben.

„Diese Bauteile hat niemand standardmäßig auf Lager“, sagte Deprez, der froh ist, wieder ruhig schlafen zu können – Korschenbroich sollte auf keinen Fall ein zweites Bad Reichenhall werden. Dort war vor 13 Jahren das Dach einer Eissporthalle unter der Schneelast zusammengebrochen; 15 Menschen kamen damals ums Leben. Freuen dürfte sich auch Michaele Messmann, die Sportamtsleiterin. Eltern hatten bereits gefordert, zur Aufrechterhaltung des Schwimmunterrichts nach Kapazitäten in anderen Schwimmbädern der Region zu suchen, falls sich die Wiedereröffnung des Hallenbades noch weiter verzögern sollte.

Das Bad verfügt jetzt über modernste Technik – zu den „inneren Werten“ sollen äußere hinzukommen in Form eines deutlich aufgewerteten Außenbereichs. Im Fachausschuss war im November ein 450.000 Euro teures Konzept vorgestellt worden. Die Umsetzung soll die Aufenthaltsqualität im Außenbereich deutlich verbessern und das Bad an warmen Tagen auch für Familien mit Kindern noch attraktiver machen.

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