Auf der Spielfläche am Eickerender Feld Grundstein für neue Kindertagesstätte in Kleinenbroich gelegt

Kleinenbroich · Ende 2022 soll die DRK-Kita fertig sein. Anwohner hatten gegen den Bau auf der Spielfläche am Eickerender Feld protestiert. Doch nun gibt es eine Lösung.

 Bei der Grundsteinlegung mit Architekt Richard Wichmann, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Marc Venten (v.l.) bereicherten Kinder den Grundstein mit Holzketten und Bildern.

Bei der Grundsteinlegung mit Architekt Richard Wichmann, Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und Bürgermeister Marc Venten (v.l.) bereicherten Kinder den Grundstein mit Holzketten und Bildern.

Foto: Rick, Markus (rick)/Markus Rick (rick)

Eine Tageszeitung, Baupläne, eine Zehn-Euro-Münze mit dem Emblem des Deutschen Roten Kreuzes (DRK): Das sind einige Inhalte, die nun im Grundstein der künftigen Kindertagesstätte an der Stephanusstraße in Kleinenbroich ruhen. Kinder verschönerten den Grundstein zudem mit Ketten aus Holzperlen, Bildern und Glitzersternchen. So gerüstet kann der Neubau, der Mitte des Jahres begonnen hatte, nun fortgesetzt werden. Wenn das Haus Ende nächsten Jahres fertig ist, werden dort 90 Mädchen und Jungen in fünf Gruppen von 20 Mitarbeitern des DRK-Kreisverbandes Neuss betreut.

„Die neue Kindertagesstätte ist eine wichtige Erweiterung des Betreuungsangebotes in Korschenbroich“, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Er erinnert daran, dass seit 2013/14 im Jugendamtsbezirk des Rhein-Kreises insgesamt 1057 Kinder mehr betreut werden, in Korschenbroich betrage der Zuwachs seither allein 495 Kinder.

Auf eine veränderte Zeit macht Bürgermeister Marc Venten (CDU) aufmerksam: „Als ich 2004 in den Rat gewählt wurde, ging es um die Frage, was wir mit den überflüssigen Flächen für Kindergärten machen.“ Denn damals sei es vorrangig um mehr ältere Menschen gegangen. Doch 2008 habe es plötzlich einen gesetzlichen Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz gegeben. Dadurch habe sich auch der Betreuungsbedarf verändert. Wenn das Haus an der Stephanustraße fertig sei, dann verfüge die Stadt seit 2015 über 25 neue Kindergartengruppen. „Und das werden nicht die letzten sein“, so Venten.

Auch wenn der Landrat bei der Grundsteinlegung von einem „guten Tag für Kinder und Familien“ sprach, Kostenpflichtiger Inhalt so war der Neubau nicht unumstritten. Sabine und Jens Robart sowie Hannelore Krings gehörten zu den etwa 50 Anwohnern, die beklagten, dass eine freie Fläche in der Siedlung nun als Spielplatz wegfalle. Die Wucht des Protestes hatte den Bürgermeister überrascht, aber er hat eine Lösung gefunden. Etwa 180 Meter vom Neubau entfernt liegt an der Christopherusstraße eine Freifläche, die die Stadt per Flächentausch von einem Landwirt übernommen hat. Sie liegt im Außenbereich und muss noch begrünt werden. „Ganz unzufrieden“ sind Sabine Robart und Hannelore Krings mit dieser Ausweichfläche nicht.

Allerdings legen sie jetzt ihr Augenmerk vor allem auf die Verkehrsberuhigung im Viertel. „Ich hätte mir eine breitere Straße mit Zu- und Abfahrten gewünscht“, sagt Hannelore Krings. Da in der Nachbarschaft mehr als 100 Kinder lebten, sei es notwendig, rund um die neue Kita eine Spielstraße zu machen. Etwas überrascht von der Größe des Gebäudes waren alle drei, aber der Gesprächsfaden mit der Stadt soll auf jeden Fall nicht abreißen.

„Die neue Kindertagestätte wird nachhaltig sein“, sagt der Neusser Architekt Richard Wichmann. Die unterschiedlich hohen Dächer würden begrünt und die Fassaden mit Holz und Beton gestaltet. Zudem gebe es große Glasflächen und damit helle Räume, unter anderem die Küche. Die Kinder können auch im Winter barfuß laufen, denn eine Fußbodenheizung ist geplant. Außerdem werde es vor dem Haus eine große Spielfläche geben. Beim Thema Heizung nutzt der Architekt Erdwärme, die mit vier Sonden aus 90 Metern Tiefe geholt wird. Hinzu kommt eine Photovoltaikanlage.

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