Nach Spaltung der Korschenbroicher Fraktion Grüne üben Geschlossenheit

Korschenbroich · Trotz der Spaltung ihrer Fraktion geht die Partei zuversichtlich in den Wahlkampf.

 Der Kuhlenhof ist die Parteizentrale der Korschenbroicher Grünen.

Der Kuhlenhof ist die Parteizentrale der Korschenbroicher Grünen.

Foto: Bauch, Jana (jaba)

Zwei Wochen sind seit dem Showdown bei den Korschenbroicher Grünen vergangen. Fraktionschef Wolfgang Houben und Sabine Lufen erklärten ihren Fraktionsaustritt. Zurück blieben zwei grüne Stadträte, ein gespaltener Ortsvorstand und eine Partei in Unruhe. Das soll nun besser werden. Mit einer Pressemitteilung unter dem Titel „Mit Volldampf in den Wahlkampf: Aktive Grüne in Korschenbroich“ will der Ortsverband Aufbruchstimmung vermitteln.

„Wir verzeichnen seit Mitte des Jahres ein deutlich gestiegenes Engagement. Bestes Beispiel ist unser offenes Wahlkampfteam: Wir treffen uns seit einigen Monaten alle 14 Tage im Kuhlenhof – und der Raum platzt inzwischen aus allen Nähten“, wird Ortsverbands-Sprecherin Julia Kathrin Edelburg in dem Schreiben zitiert. Die Partei stelle fest, wie das Interesse an grünen Themen wachse. Die Resonanz sei enorm. Regelmäßig kämen 15 bis 20 Unterstützer zu den Planungstreffen für den Kommunalwahlkampf.

Mit dabei ist auch die neue Geschäftsführerin Bernadette Acht. Anfang September hat sie diese Aufgabe übernommen. „Ich beobachte unheimlich viel Elan bei unseren Mitgliedern“, sagt sie. „Immer wieder kommen neue Leute hinzu. Das ist total spannend.“ Acht ist für die Mitgliederbetreuung zuständig. Eine Aufgabe, die durch die gestiegene Interessentenzahl in Zukunft wohl aufwendiger sein wird.

Auch ohne Houben und Lufen sehen sich die Grünen für die Kommunalwahl gut gerüstet. „Die persönlichen Reibereien der Vergangenheit waren sehr bedauerlich“, sagt Neu-Fraktionschef Jochen Andretzky. Dennoch erlebe er die Partei als geeint. „Wir haben jetzt auch keinen Streit oder so. Ich bin zuversichtlich, dass das Ganze gesittet weiter geht“, sagt Andretzky.

Houben und Lufen haben derweil ihre eigene Fraktion im Korschenbroicher Stadtrat gegründet. Den Namen „Grüne Realos“ will Houben nicht als programmatischen Seitenhieb verstanden wissen. „Nach 20 Jahren Kommunalpolitik kann man einfach kein Fundi mehr sein“, sagt er. Er habe sich ohnehin immer zwischen den Extrempositionen einsortiert. Noch unklar sei, ob Houben und Lufen nach der Neuaufstellung der Grünen wieder mitarbeiten werden. Mit einer eigenen Vereinigung gegen die Grünen anzutreten hält Houben allerdings für ausgeschlossen. „Ich will die Partei nicht verlassen“, sagt er.

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