König Christian Grötz steht im Mittelpunkt Glehner Schützen wieder im Fest-Fieber

Glehn · Das Schützenfest wurde am Samstag mit dem Fackelzug eröffnet – nur zwei Großfackeln waren diesmal zu sehen. Schützenkönig Christian Grötz ist auf dem Höhepunkt seiner Regentschaft. Es gibt zwei Bewerber für die Nachfolge.

 Schützenkönig Christian Grötz präsentierte sich am Sonntag Nachmittag in bester Laune. Am großen Umzug durch Glehn nahmen mehr als 870 Schützen teil.

Schützenkönig Christian Grötz präsentierte sich am Sonntag Nachmittag in bester Laune. Am großen Umzug durch Glehn nahmen mehr als 870 Schützen teil.

Foto: Dieter Staniek

Mehr als 870 Schützen feiern in Glehn ausgelassen Schützenfest – und Präsident Thomas Coenen ist erleichtert: „Wir haben zwei Bewerber für den Königsvogelschuss am Dienstag Nachmittag.“ Kurz und gut: Schützenkönig Christian Grötz beschrieb seine bisherige Regentschaft als „angenehm anstrengend“. Nicht sonderlich angestrengt hatten sich diesmal die Schützen, als es um den Fackelbau ging. Nach fünf Großfackeln im vergangenen Jahr und sieben im Jahr 2017 bekamen die Zuschauer am Samstagabend ganze zwei Großfackeln zu sehen.

Bei beiden ging es um das Schützenfest-Bier. Die „Saubuam“ sind sich im Klaren darüber, dass sie nicht mit einem Ehrenpreis der Carlsberg-Brauerei rechnen können. Ihre Fackel war eine einzige Breitseite gegen diese Brauer. Da prophezeien sie den baldigen Untergang der „Hannentanic“, die unaufhaltsam auf den Carlsberg zusteuert. Passend kam „My heart will go on“ aus den Lautsprechern des Wagen. Diese Fackel kam bei der Bewertung der großen Transparente auf den ersten Platz.

Die zweite Großfackel stammte vom Grenadierzug „Janz locker“. Das Credo dieses Zuges: „Stoppt den Klimawandel, das Bier muss kühl sein.“ Das war ein Seitenhieb auf den Oberst- und Königsehrenabend, als der Gerstensaft aus Sicht der Grenadiere nicht kalt genug war. Ihre Forderung: „Egal, ob Pils oder Alt: Hauptsache kalt!“

Auf der ersten Fackel stand die Hannentanic mächtig unter Dampf, auf der zweiten Fackel ging es um die unterschiedlichen Bier-Vorlieben: Während Präsident Thomas Coenen sich in dem Schiff wohlzufühlen scheint, sitzt sein Stellvertreter Marcus Lenders bereits im Rettungsbot. Sein Traumziel: Ein Schützenfest mit Bolten Alt und Veltins Pils. Dieser Traum wird im nächsten Jahr wahr.

Festlich ging es am Samstag wieder bei der Kranzniederlegung und dem Großen Zapfenstreich unmittelbar vor dem Fackelzug los. Präsident Thomas Coenen stellte folgendes fest: „Die Vorfreude auf das Schützenfest war schon lange spürbar.“ Er gedachte nicht nur der Gefallenen in den beiden Weltkriegen, sondern auch den in den vergangenen zwölf Monaten verstorbenen Schützenkameraden. Und er sprach sich klar gegen Ausländerfeindlichkeit aus. Am Sonntag gab sich der Glehner Schützen-Chef gelassen: „Wir werden gezielt auf die Züge zugehen, die in der Vergangenheit bereits Fackeln gebaut haben.“ Coenen hofft, dass es im nächsten Jahr wieder mehr als nur zwei Großfackeln geben werde.

Deutlich positiver waren da schon die bislang sehr gut besuchten Zeltveranstaltungen – und die Tatsache, dass jetzt mit „Durchzoch“ ein neuer Zug mit jungen Schützen auftrat. Die Jungs wollten nicht übertreiben und begnügten sich mit der Teilnahme am Fackelzug.

Schützenkönig Christian Grötz, der aus dem 650 Kilometer Landsberg am Lech (Bayern) stammt, hatte Verständnis dafür, dass seine Eltern die weite Anreise gescheut hatten. Mit seiner Königin Vanessa Janssen und den Ministern Jürgen Grunst und José Soneira lautete das Motto „Bis drei dabei“.

„Schützenkönig in Glehn zu sein, ist noch schöner, als ich erwartet hatte“, erklärte der Regent gegenüber unserer Redaktion. Am Sonntag, beim Empfang in der Residenz, der Gaststätte Trauscheit, zog Jürgen Grunst folgende frohe Zwischenbilanz: „Wir haben viel gelacht, es läuft alles super.“

Von den Dorfgemeinschaften Glehn, Epsendorf und Lüttenglehn, aber auch aus Damm, waren ebenfalls Vertreter gekommen, außerdem Bürgermeister Marc Venten sowie seine beiden Stellvertreter. Unter den Gästen waren auch Reiner Lieske und Ewald Höveler zu sehen – sie waren 1973 beziehungsweise 1974 Schützenkönige in Glehn. Am Montag stehen unter anderem die Königsparade um 17. 20 Uhr und abends der Königsball auf dem Programm. Am Dienstag heißt es um 15.30 Uhr Antreten zum Festumzug mit anschließendem Vogelschießen. Das Fest klingt dann abends mit der Krönung aus.

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