Korschenbroich liest Gisela Steinhauer und ihr Blick auf besondere Menschen

Korschenbroich · Im Pfarrzentrum St. Andreas stellte Steinhauer ihr erstes Buch „Der schräge Vogel fängt mehr als den Wurm“ vor. Darin erzählt sie vom eigenen Leben und besonderen Begegnungen während bisheriger Berufsjahre.

 Gisela Steinhauer stellte ihr Buch im Pfarrzentrum vor.

Gisela Steinhauer stellte ihr Buch im Pfarrzentrum vor.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

Lesung und Gespräch hatten kaum begonnen, da reagierte Gisela Steinhauer direkt auf die Situationskomik in Folge eines zu leisen Mikrofons und den sich darüber entspinnenden Disput zwischen den Eheleuten Mielke-Küsters. Das akustische Problem war rasch gelöst, während die Szene Einblick in die Spontaneität einer Frau mit Blick für besondere Menschen und Augenblicke gab.

Im Pfarrzentrum St. Andreas stellte Steinhauer ihr erstes Buch „Der schräge Vogel fängt mehr als den Wurm“ vor. Darin erzählt sie vom eigenen Leben und besonderen Begegnungen während bisheriger Berufsjahre. Steinhauer sei eine der beliebtesten Moderatorinnen, deren Stimme über viele Radio-Sendungen vertraut sei, erzählte Rita Mielke.

Für die Buchvorstellung wählte die „Korschenbroich liest“-Initiatorin das Gespräch, für den Auftakt die Frage nach Steinhauers Unterscheidung von Menschen in Lebensbejaher, -verneiner und -vertrödler. Bei den beschriebenen Begegnungen hätten die Lebensbejaher eindeutig die Oberhand gehabt, so die Autorin. Doch sie beobachte in den letzten Jahren ein zunehmend grundloses Jammern und Nörgeln. Da sei es doch besser, dieser Tendenz etwas Positives entgegenzusetzen wie die Literaturveranstaltung.

Die Moderatorin bezeichnete sich als Corona-Gewinnlerin. Wie die meisten Menschen habe auch sie aufgeräumt und dabei eine Fülle von aufgezeichneten Interviews und Fotos gefunden. Die Wiederentdeckung sei Anstoß für das Buch und die auf 240 Seiten gesammelte Auswahl gewesen. Dazu zählt ein Interview mit Nobelpreisträger Günter Grass. Das sei schwierig gestartet, habe aber doch noch einen guten Verlauf genommen.

Im Buch stünden aber nicht die Prominenten im Vordergrund. „Ich finde viele Lebensläufe beeindruckend. In Gesprächen mit vielen Menschen wird man still und urteilt nicht mehr so schnell“, so der Gast. Beim Aufenthalt in einem Dominikanerkloster habe sie etwa festgestellt, dass Nonnen und Mönche meistens Menschen seien, die anpacken wollen. Im Nachhinein sei sie beschämt gewesen wegen früherer Vorurteile. Steinhauer las in verteilten Rollen mit Mielke zwei humorvolle Kapitel vor. Doch das Buch erzähle auch von traurigen Dingen, verriet die Korschenbroicherin. 

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