Korschenbroicher Nachwuchsmusikerin Mit der Ukulele ins Finale nach Neuss

Korschenbroich · Gina Tuveri ist Korschenbroichs Kandidatin für den „Young Stage“-Songcontest. Die 18-Jährige Singer-Songwriterin tritt am Donnerstagabend mit selbstgeschriebenen Songs an. In ihnen verarbeitet sie ihre eigenen Erfahrungen.

 Gina Tuveri tritt für Korschenbroich beim „Young Stage“-Contest an. Das Finale findet am Donnerstag in Neuss statt.

Gina Tuveri tritt für Korschenbroich beim „Young Stage“-Contest an. Das Finale findet am Donnerstag in Neuss statt.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

„Gina, da ist so ein Wettbewerb. Willst du mitmachen?“, war die Frage. „Okay“, die Antwort. Der kurze Wortwechsel fand im Frühjahr statt. Ihn führten die Musikerin Gina Tuveri und Stefan Bau, zuständig für die Jugendarbeit in der Evangelischen Kirchengemeinde Korschenbroich. Am Donnerstag wird es dann ernst. Im Finale des „Young Stage“-Songcontest.

In Neuss trifft die Kleinenbroicher Singer-Songwriterin auf ihre Mitstreiter aus Dormagen, Kaarst, Neuss und Grevenbroich. In der erlaubten halben Stunde wird Tuveri acht oder neun Songs aus ihrem etwa 20 Lieder umfassenden Repertoire singen. Sie spielt dazu selbst Ukulele und wird an diesem Abend ausnahmsweise von Jonathan Druwen auf der Gitarre begleitet. „Ins Greyhound Café passen viele Leute rein. Nervös bin ich schon“, gibt Tuveri zu. Sie tritt unter dem Künstlernamen „Humanight“ auf. „Der Name ist einfach so entstanden“, erklärt sie lachend. Eine Freundin habe ihr diesen Spitznamen gegeben.

„Ich trau mich das noch nicht so lange“, sagt die sympathische 18-Jährige mit sardischen Wurzeln. Dabei liegt das Talent in der Familie. Auch der Vater ist Musiker. Nach musikalischer Früherziehung und Klavierunterricht hat sie sich das Ukulele-Spielen beigebracht, hat zu singen begonnen und war zwei Jahre lang Mitglied in der Band „Problem“, bis diese sich auflöste.

Mit Auftritten in Schulen, Jugendzentren und während Gottesdiensten sammelte Gina Tuveri Bühnenerfahrung. „In einer Band spielen ist cool, aber allein Musik machen auch.“ Also legte sie mit der Solokarriere los. Die begann vor vier Jahren mit gecoverten Songs. Bald schrieb sie erste eigene Stücke.

Eines ihrer Vorbilder ist die amerikanische Band „Panic! at the Disco“, die mit Alternative-Rock, Emo und Pop verschiedene Stile kombiniert. Ihre Lieder entstehen aus der Beschäftigung mit anderen Künstlern. Einerseits. Andererseits fließen eigene Emotionen ein und „die Erfahrungen, die ich gemacht habe“. „Wenn mich richtig was nervt“, dann kann daraus ein Stück werden. Viele Lieder beschäftigen sich mit Sexualität. Ein wichtiges Lied ist „Sie ist kein Mann“, in dem auf ehrliche und eindringliche Weise das Thema Bisexualität behandelt wird. „Das kommt gut an“, sagt Tuveri. Auch bei einem älteren Publikum – hier hatte sie Sorgen, wie es das heikle Thema annehme würde.

„Die ersten Songs waren nicht gut“, gibt Tuveri offen zu. „Das ist ein Prozess, nach und nach wurden sie besser.“ Meist schreibe sie zuerst den Text zu einem Lied, bevor sie Akkordfolgen sucht, die zum Charakter des Stücks passen. Nicht immer gehe das leicht von der Hand. Manchmal gebe es die „Kreatiefs“, wie sie es nennt. „Ich bin froh, dass ich nicht davon leben und mich zwingen muss, kreativ zu sein.“

Noch geht Tuveri auf das Georg-Büchner-Gymnasium in Kaarst. Im nächsten Jahr macht sie ihr Abitur. Danach will sie ein Jahr Pause machen und „gucken, was genau ich mit meinem Leben anfangen will“. Wahrscheinlich etwas mit Musik: „Songwriting studieren oder eine Musicalausbildung machen“ sind ihre Ideen. Seit einigen Monaten ist sie Teil der Musical-AG ihrer Schule. Doch nicht alles ist Musik in ihrem Leben. Sie trifft sich auch einfach so mit ihren Freunden zum Rumsitzen, Quatschen, Spielen.

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