Irmgards Bauernladen in Korschenbroich Generationswechsel am Bertramshof

Korschenbroich · Christian Bertrams hat von seiner Mutter Irmgard den Bauernladen übernommen, Andreas Bertram folgt Vater Willi als Chef des landwirtschaftlichen Betriebs. Gemeinsam wollen sie die erfolgreiche Familiengeschichte fortschreiben.

 Christian Bertrams hat den Hofladen von seiner Mutter Irmgard Bertrams übernommen. Er ist zuversichtlich, dass der landwirtschaftliche Betrieb und sein Geschäft auch in Zukunft erfolgreich sein werden.

Christian Bertrams hat den Hofladen von seiner Mutter Irmgard Bertrams übernommen. Er ist zuversichtlich, dass der landwirtschaftliche Betrieb und sein Geschäft auch in Zukunft erfolgreich sein werden.

Foto: Jürgen Körting

Seit 1995 verkauft Familie Bertrams frische Bauernhofprodukte. An vier Tage in der Woche Woche gibt es im hofeigenen Geschäft frisches Fleisch, Milchprodukte, Obst, Gemüse, Eier und so manches mehr. Irmgards Bauernladen auf den Feldern zwischen Liedberg und Glehn wurde zur Institution in Korschenbroich. Dabei ist Irmgard seit dem vergangenen Jahr gar nicht mehr die Chefin. Sohn Christian Bertrams hat den Familienbetrieb übernommen.

„Viel habe ich allerdings nicht verändert“, sagt Christian Bertrams. „Der Laden läuft gut so wie er ist.“ Die Familie kann auf einen festen Kundenkreis bauen. Ein gemischtes Publikum vertraut auf die frischen Produkte vom Hof. „Unsere Kunden sind mittlerweile bereit, für gute Lebensmittel auch einen höheren Preis zu bezahlen“, sagt Christian Bertrams. Der Hof habe seine Haltung über die Jahre verbessert. Die Preise stiegen. Die Kunden blieben. „Das Tierwohl spielt heute eine größere Rolle beim Einkauf“, sagt er. Viele Menschen ziehen den Hofladen dem Discounter vor. Und sorgen so für stabile Einnahmen.

Nun hat Bertrams ein Erfolgskonzept übernommen, das er erst einmal in gewohnter Form weiterführt. Einen neuen Akzent hat er allerdings bereits gesetzt. Seit dem Sommer gibt es auf dem Bertramshof einen mobilen Hühnerstall. Drinnen leben die Tiere und legen ihre Eier. Drumherum grasen sie auf einem immer wechselnden Teilstück. So haben die Hühner immer wieder saftiges Gras, und die vorher betroffenen Bereiche können sich wieder regenerieren.

Die Eier werden neben allerlei Milchprodukten, Saft, Obst und Gemüse auch im Milchautomaten der Familie Bertrams angeboten. Im Sommer gibt es dort zudem Grillfleisch. Die Frischmilch ist eine weitere wichtige Einnahmequelle. „Von den Molkereien bekommen wir derzeit 34 Cent für einen Liter Milch. Wenn wir die Milch direkt anbieten, bleibt uns 1,20 Euro“, rechnet Christian Bertrams vor. Die verschiedenen Direkt-Verkaufswege machen den Hof unabhängiger von Preisschwankungen auf dem Markt und sorgen für gesicherte Einnahmen.

Nicht nur im Bauernladen, auch auf den Feldern hat die junge Generation das Ruder übernommen. Andreas Bertrams kümmert sich jetzt um Aufzucht der Kühe und die Milchproduktion. Vorher hat dies der Vater Willi übernommen. Dabei sind die Söhne überzeugt, den Hof an der B 230 mit seinen rund 220 Tieren erfolgreich weiterzuführen. „Wir haben viele Stammkunden“, sagt Christian Bertrams. Manche zapfen sich täglich ihre Milch an der Milchtankstelle ab. Andere kommen seltener, aber dann für größere Familieneinkäufe im Hofladen oder am Automaten.

„Auch Vegetarier kommen zu uns“, sagt Bertrams. Darüber hinaus glaubt er nicht, dass so schnell alle Menschen auf Fleisch oder tierische Produkte verzichten möchten. „Es gibt zwar mehr Vegetarier, es gibt aber auch mehr Menschen, die sich ihr Fleisch direkt beim Erzeuger kaufen“, sagt er. Am Ende halte sich das alles so etwa die Waage. Um die Zukunft müsse er sich da so schnell keine Sorgen machen.

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