Corrys Fischecke in Korschenbroich Frische Fischgerichte für die Festtage
Korschenbroich · Ofengerichte zum Aufbacken, besondere Salate und Ideen zum Grillen – Cornelia Haasnoot-Schumacher von Corrys Fischecke im Korschenbroicher Hannen-Center hat verschiedene Vorschläge für die Karwoche und die Ostertage.
Es ist ein alter christlicher Brauch: An Karfreitag kommt in vielen Haushalten Fisch auf den Tisch. Deshalb herrscht in der Karwoche traditionell Hochbetrieb bei Cornelia Haasnoot-Schumacher, vielen Kunden vor allem als Corry bekannt. Seit über 27 Jahren betreibt sie ihren Fischladen. „Corrys Fischecke“ im Hannen-Center ist eine Institution unter den Lebensmittelläden in Korschenbroich und weit über die Stadt hinaus bekannt.
Auch für dieses Osterfest hat sie schon einiges geplant. Wer sich Karfreitag keine oder kaum Arbeit machen möchte, hat die Wahl zwischen zwei Backofengerichten. „Ich biete Lachs in einer Orangen-Sahnesauce oder Kabeljau-Loins in einer Tomate-Pesto-Sauce an“, sagt die 60-Jährige.
Da die Zeit des Skreis, also des besonderen Winterkabeljaus, vorbei ist, setzt Corry Haasnoot auf Loins vom Kabeljau. Die nahezu grätenfreien Stücke werden aus dem Rücken des Fisches geschnitten. Die beiden Ofen-Gerichte müssen bei 160 Grad etwa 30 bis 35 Minuten lang in den Backofen, dann sind sie fertig, erklärt sie. „Reis oder Kartoffeln und einen Salat zum Lachs beziehungsweise Pasta zur Pesto-Sauce empfehle ich dazu.“
Neben frischem Fisch wie beispielsweise Rotbarsch, Seelachs oder Lachssteaks bietet sie für die Feiertage zudem besondere hausgemachte Salate an. Selbstgemachte Salate in großer Auswahl gibt es zwar täglich bei ihr. „Speziell zu Ostern gibt es zudem Heringsstipp mit Krabben, Flusskrebssalat, Sylter Matjestopf oder unseren roten Heringssalat – gerade der ist bei uns der Renner“, zählt die Fachfrau auf, die jeden Tag bereits ab 7 Uhr im Laden steht, um unter anderem ebendiese Salate vorzubereiten.
Sollte die Vorhersage für die Feiertage gutes Wetter versprechen, empfiehlt sie zu grillen. Statt Fleisch oder Wurst rät sie zu Doradenfilets, Gambas oder Lachssteaks auf dem Grill. Kunden können die Ware mariniert oder bereits gewürzt zubereitet erhalten. Frischer Fisch halte sich bis zu drei Tage lang im Kühlschrank. „Ideal wäre es, wenn bis Dienstag entsprechend vorbestellt wird“, sagt Cornelia Haasnoot, gibt aber direkt zu: „Auch wenn jemand später kommt, versuche ich grundsätzlich, alles möglich zu machen.“
Lena Windgassen kann das nur bestätigen: „Es gibt kaum einen Wunsch, den Corry nicht erfüllt.“ Die beiden Frauen kennen sich seit vielen Jahren – noch aus Kleinenbroich, wo Corrys Eltern das Fischgeschäft Haasnot betrieben haben. Seit drei Jahren arbeitet Windgassen gemeinsam mit zwei weiteren Mitarbeiterinnen zu den besonders trubeligen Zeiten in Corrys Fischecke. Sie weiß genau, wie die Chefin tickt: „Sie berät sehr direkt und ehrlich“, sagt Windgassen. „Dafür ist ihr die Kundschaft auch dankbar.“
Kaum hat sie es ausgesprochen, gibt es den passenden Beleg live vor Ort. Zwar ist das Fischgeschäft längst geschlossen, doch das hält drei Männer nicht davon ab zu klopfen, als sie im Laden noch Betrieb sehen. Frischen Matjes hätten die gebürtigen Holländer gerne. Doch da sind sie schief gewickelt bei Haasnoot-Schumacher, die väterlicherseits selbst halbe Niederländerin ist: „Die Nordsee ist doch noch viel zu kalt für frischen Matjes“, erklärt sie den Männern an der Tür. Guter Matjes brauche mindestens einen Fettgehalt von 80 bis 90 Prozent. „Ohne Fettgehalt schmeckt er nicht, und neue Matjes-Zeit ist frühestens ab Anfang Juni“, sagt sie und schiebt nach: „Muss ich das wirklich Holländern erklären?“
Die Männer nehmen es gelassen, scheinen eher dankbar zu sein – haben sie doch sogar dazu gelernt, dass es den viel beschworenen „Mai-Matjes“ nicht gibt, weil es dann immer noch zu kalt ist für den Fisch. Es sei Blödsinn, wenn es heiße, die Matjes-Zeit werde im Mai eröffnet, so die Expertin. „Da springe ich aus der Figur“, wird sie temperamentvoll und rät: Kunden sollten sich den Lieferschein zeigen lassen, der bestätigt, dass der Fang von 2022 ist.
Derart hilfreiche Ratschläge gibt es bei Corry kostenlos. So wie zum letzten Weihnachtsfest: Da hatten Kunden Seeteufel für sechs Personen vorbestellen wollen. „Da habe ich gefragt: Müsst Ihr den jetzt essen? Der ist doch viel zu teuer“, erinnert sie sich. Für sechs Personen liege der Preis rund um die Festtage bei etwa 160 bis 180 Euro. „Seeteufel kann man aber das ganze Jahr essen. Und er ist dann mehr als die Hälfte günstiger.“
Mit erhöhten Kosten hat auch sie zu kämpfen. Bei fünf verschiedenen Lieferanten kauft sie ein. „Alle nehmen inzwischen einen Energiezuschlag“, sagt sie und vermutet, dass auch die Tagespreise für frischen Fisch anziehen werden. Auch das Öl für ihre beliebten Backfische ist deutlich teurer geworden. Eine Preisexplosion werde es aber bei ihr nicht geben, so die 60-Jährige.