Verein aus Korschenbroich „Streunerhelden“ helfen Tieren in Not

Korschenbroich · Lisa Theißen und Petra Strauch engagieren sich in ihrem Verein für rumänische Straßenhunde. Diese sollen in Pflegestellen in Ruhe an ihre neue Heimat gewöhnt werden. Denn viele von ihnen haben großes Leid erfahren.

 Fototermin mit Hund: Abu (vorn) stiehlt Gudrun Schlösser, Petra Strauch und Lisa Theißen (v.l.) ein wenig die Show. Der Verein sucht nach noch mehr Pflegestellen für Hunde, wie hier in Dormagen-Delrath.

Fototermin mit Hund: Abu (vorn) stiehlt Gudrun Schlösser, Petra Strauch und Lisa Theißen (v.l.) ein wenig die Show. Der Verein sucht nach noch mehr Pflegestellen für Hunde, wie hier in Dormagen-Delrath.

Foto: Georg Salzburg (salz)

In Korschenbroich gibt es einen neuen Verein, einen Tierschutzverein. Er heißt „Streunerhelden“ und kümmert sich überwiegend, aber nicht ausschließlich um Hunde und Katzen in Rumänien. Lisa Theißen (28) aus Korschenbroich und Petra Strauch (56) aus Glehn starten voll durch. Sie hoffen auf vielerlei Unterstützung durch Tierfreunde, denn die Not der Tiere in Rumänien ist groß, wie folgende drei Zahlen deutlich machen: Eine einzige Frau und Tierschützerin, Cristina Cristache, kümmert sich vor Ort liebe- und aufopferungsvoll um nicht weniger als 130 Hunde und 40 Katzen.

Der junge Verein ist noch ziemlich klein, besteht gerade einmal aus zwölf Mitgliedern. Er hat aktuell elf Pflegestellen, alle in Gemeinden rund um Korschenbroich, aber noch keine in Korschenbroich selbst. Jetzt trafen sie sich bei Gudrun Schlösser in Dormagen-Delrath: Die 62-Jährige ermöglicht Tieren aus Rumänien eine angemessene Eingewöhnungsphase in ihrer neuen Heimat.

„Vor allem Angsthunde gewöhnen sich nicht so schnell an ihre neue Umgebung“, weiß die erfahrene Hundehalterin. Und Grund zur Angst hatten die Tiere in Rumänien fast permanent, da sie vielerlei Gefahren ausgesetzt waren. Anders ausgedrückt: Sie hatten ein hartes, entbehrungsreiches Leben ohne menschliche Zuwendung. „Sie haben schwere und schwerste Verletzungen, physisch und psychisch überlebt und dennoch nicht das Vertrauen in die Menschen verloren. Sie sind bereit, alles zu vergessen und die Menschen trotzdem zu lieben, sie leben im Hier und Jetzt“, ist in dem Flyer zu lesen. Und weil das so ist, lag es nahe, den Verein „Streunerhelden“ zu nennen.

Yvonne Döhmen aus Mönchengladbach gehört zu denen, die mit Amber einen Mischlingshund aus Rumänien in ihre Obhut genommen haben. Sie hat viel Freude an diesem kleinen Wirbelwind. Thomas Klaus stellt in Reuschenberg Platz für zwei Pflegehunde bereit. Er war auch bereits in Rumänien. Vor allem die trostlosen, ärmlichen Verhältnisse in den ländlichen Regionen hatten ihn berührt.

Der Verein „Steunerhelden“ kümmert sich aber nicht nur um Tiere aus Rumänien. Lisa Theißen verspricht: „Wenn es hier darum geht, ein Tier zu vermitteln, weil sich Frauchen oder Herrchen nicht mehr darum kümmern können, helfen wir im Rahmen unserer Möglichkeiten.“ Und weil Hilfe auch immer mit Kosten verbunden ist, beteiligt sich der Verein als einer von 50 Tierschutzorganisationen in Deutschland am „Spenden-Marathon für Tiere“, der noch bis zum 23. Dezember läuft. So sollen die Futterkosten finanziert werden. Nähere Informationen gibt es unter www.spendenmarathon-tiere.de.

Außerdem müssen Kosten für die tierärtzliche Versorgung, für Impfungen und für den Transport hin zu einem besseren Hundeleben gestemmt werden. Sowohl Lisa Theißen als auch Petra Strauch sind sachkundig nach Paragraph 11 des Tierschutzgesetzes. Diesen Sachkundenachweis hat das Veterinäramt des Rhein-Kreises Neuss erteilt.

Der neu gegründete Verein geht in Teilen aus dem Verein „Five 4 Strays“ mit Sitz in Recklinghausen hervor. So erklärt sich auch, dass Gründungsmitglied und Ehrenvorsitzende Astrid Floehr in Recklinghausen wohnt. Sie wird ihre große Erfahrung in den neuen Verein einbringen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort